Bei Blutspende-Terminen gibt es seit dem 9. Oktober einen neuen Spenderfragenbogen. Hintergrund ist die Überarbeitung der Spenderauswahlkriterien im Transfusionsgesetz durch die Bundesärztekammer.
Anfang dieses Jahres hatte die Bundesregierung sie damit beauftragt. Die Umsetzung der neuen Blutspende-Richtlinien erfolgt bei den durchführenden Stellen ab sofort, auch beim DRK-Kreisverband Ravensburg.
Blutsspenden orientieren sich an Fitness der Spendenden
Mit den neuen Richtlinien werden nicht nur Möglichkeiten geschaffen, unter Umständen mehr Spender zu gewinnen, sondern es wurden auch diskriminierende Elemente aus dem Gesetz entfernt. So können ab sofort ältere Menschen zur Blutspende zugelassen werden und nicht wie bisher bis zu einer bestimmten Altersgrenze.
Die Fitness und der Gesundheitszustand sind künftig die maßgeblichen Faktoren, um zur Blutspende zugelassen zu werden. Ärzte vor Ort untersuchen in regelmäßigen Abständen den gesundheitlichen Zustand der über 60-jährigen Spendewilligen.
Individuelles Sexualverhalten entscheidend
Bezogen auf das sexuelle Verhalten werden weiterhin konkrete Fragen gestellt, um das Risiko von übertragbaren Infektionen wie HIV oder Hepatitis zu vermeiden, das sich bei wechselnden Sexualpartnern erhöhen kann. Jedoch ist nicht mehr die sexuelle Orientierung, sondern ausschließlich das individuelle Verhalten sowohl von Männern als auch von Frauen entscheidend.
Daher ist auf dem Fragebogen etwa zu beantworten, ob es in den vier Monaten vor der Blutspende wechselnde Sexualpartner gab. Manche übertragbaren Infektionen lassen sich erst circa vier Monate nach der Ansteckung feststellen. Da es um den Schutz der Personen geht, die die Blutspende erhalten, wird auf dem Fragebogen ausdrücklich um Verständnis dafür geworben, diese intimen Fragen vor der Spende beantworten zu müssen.
Spendende jeden Alters willkommen
Die Verantwortlichen des DRK-Kreisverbandes begrüßen die Anpassungen: „Da das Spendenaufkommen rückläufig ist und die Gesellschaft sich demografisch wandelt, sind wir auf jede einzelne Spende angewiesen“, so Gerhard Krayss, der DRK-Kreisgeschäftsführer, der ausdrücklich auch junge Spender ansprechen möchte.
Im Einzugsgebiet Ravensburg-Oberschwaben gibt es durchaus die Erfahrung, dass ältere Bürger gerne länger spenden würden, als es die Altersgrenze bisher zugelassen hat. Dass Menschen beim sexuellen Verhalten nun gleichgesetzt werden, sieht man in Ravensburg ebenfalls als wichtiges und positives Zeichen, das längst überfällig war.
Der Arbeitskreis Blut
Der „Arbeitskreis Blut“ ist ein Expertengremium nach § 24 Transfusionsgesetz und berät die zuständigen Behörden des Bundes und der Länder in Fragen der Sicherheit bei der Gewinnung und Anwendung von Blut und Blutprodukten. Seine Geschäftsstelle ist am Robert Koch-Institut angesiedelt.
Dem Arbeitskreis Blut gehören Vertreter einschlägiger Verbände, Behörden, Ministerien sowie Institutionen an.
Hier finden Sie die Blutspende-Termine im Einzugsgebiet des DRK-Kreisverbandes Ravensburg: drk-blutspende.de
(Pressemitteilung: Deutsches Rotes Kreuz)