Kreativ, aber hart: Floristinnen im Landkreis Ravensburg arbeiten oft im Sechs-Tage-Dauer-Einsatz – und haben kaum Urlaub. Die Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen.
Im Landkreis Ravensburg sind derzeit über 90 Menschen in der Floristik-Branche beschäftigt – überwiegend Frauen. Sie binden Sträuße und Kränze, gestalten Gestecke und Brautschmuck, dekorieren Schaufenster, Verkaufsräume und Hotel-Foyers. Doch die Arbeit der Floristinnen ist nicht nur kreativ, sondern auch herausfordernd: Lange Arbeitswochen, knappe Urlaubszeiten und Überstunden ohne Zuschläge belasten die Beschäftigten.
Sechs-Tage-Wochen und nur 24 Tage Urlaub
„Floristinnen arbeiten oft sechs Tage am Stück – das ist ein echter Auspower-Job“, sagt Andreas Harnack, Regionalleiter der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Baden-Württemberg. Die Gewerkschaft fordert daher eine Fünf-Tage-Woche und 32 Tage Jahresurlaub für die Beschäftigten in der Floristik-Branche.
„Wer länger arbeitet, muss auch Zuschläge für Überstunden bekommen – das ist längst nicht überall der Fall“, betont Harnack. Die IG BAU Südwürttemberg will über diese Punkte nun mit dem Fachverband Deutscher Floristen (FDF) verhandeln und einen Tarifvertrag auf den Weg bringen.
Floristinnen gestalten große Momente des Lebens
Die IG BAU hebt die Bedeutung des Berufs hervor: „Floristinnen setzen mit ihrer Arbeit Akzente – von der Taufe über die Hochzeit bis zur Beerdigung. Gerade an Feiertagen leisten sie besonders viel und stehen unter Stress“, erklärt Harnack. Neben handwerklichem Geschick erfordert der Beruf umfassendes Know-how: „Warenbedarf, Einkauf, Preiskalkulation – eine Floristin braucht deutlich mehr als nur einen grünen Daumen.“
Gewerkschaft setzt sich für bessere Bedingungen ein
Mit ihrer Forderung nach faireren Arbeitsbedingungen will die IG BAU die Wertschätzung für die Floristik-Branche stärken. Ziel ist ein Tarifvertrag, der die Arbeitszeiten, Urlaubstage und Überstundenregelungen für Floristinnen klar festlegt und Verbesserungen schafft.
(Quelle: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt)