So mancher Bürger fragt sich, was sich beim Stadthallenareal tut und wie es mit der Genussmanufaktur weiter geht. Beide „Leuchtturmprojekte“ wurden mit einer großen medialen Begleitung der Öffentlichkeit vorgestellt, doch nun ist es seltsam ruhig darum geworden. Heute ploppt zumindest das Stadthallenareal urplötzlich wieder auf, bei Open-Petition läuft eine Kampagne.
Forderungen der Petition
- Erhalt des Riedlinger Stadthallenareals als öffentlichen Raum und eine möglichst unkommerzielle Nutzung, die den Vereinen, den Menschen in der Region und insbesondere Jugendlichen zugutekommt.
- Einen transparenten Planungs- und Umsetzungsprozess, der die Vereine und Bürgerschaft aktiv und verbindlich einbezieht.
- Die Pläne, ein Hotel und ein Einkaufscenter zu bauen, verwerfen.
Hinter der Petition steht, so ist in der Petition nachlesbar, eine Gruppe von Menschen und Vereinen aus Riedlingen. Als Begründung für ihr Tun formulieren diese Aktivisten: „Wir wollen, dass das Areal durch alle Bürger gemeinsam geplant und genutzt wird. Wir setzen uns für eine unkommerzielle Sanierung ein. Außerdem möchten wir, dass der Raum für alle zugänglich ist, um dort zusammenzukommen, zu arbeiten und Freizeit zu verbringen.“
Weitere Argumente werden auf der Homepage www.openpetition.de/petition/online/areal-fuer-alle geliefert. Dabei wird u.a. auch u.a. die Behauptung aufgestellt, dass der Bürgerentscheid von 2018 nicht mehr rechtlich bindend sei. Auch der Hotelbau und der Bau eines weiteren Einkauf-Centers wird kritisch hinterfragt.
Festzustellen bleibt, dass 2022 ein Architektenwettbewerb für die Überplanung des Stadthallenareals ausgelobt wurde, im Oktober wurden die Preise dafür vergeben. Der erste Preis ging an Schaut Architekten (Konstanz) www.schaudt-architekten.de. Seit zweieinhalb Jahren herrscht weitgehend Funkstille in der Öffentlichkeit.
Schafft äußert sich deutlich
Wir haben bei Bürgermeister Schafft nachgefragt, ob es der Wahrheit entspricht, dass der Bürgerentscheid nicht mehr bindend sei. Schafft dazu: „Anders als es die Frage intendiert, ist der Einwohnerentscheid mit Beschluss vom 1. November 22 und dessen Veröffentlichung am 11. November 22 in Form des B-Plan „Südliche Innenstadt“ umgesetzt. Dieser B-Plan ist auch nicht angegriffen worden und damit rechtskräftig. Auf Basis dieses B-Plans ist das mehrstufige Wettbewerbsverfahren zum Stadthallenareal weiterhin vorangetrieben worden. In dessen Rahmen wiederum waren u.a. die aufgeworfenen denkmalrechtlichen Belange unter Beteiligung des Landesdenkmalamtes abzuarbeiten.“
Was ist los mit der Genussmanufaktur?
Mit dem Ziel, die Innenstadt zu stärken, das alte Feuerwehrgerätehaus am Wochenmarkt zu vitalisieren und dort eine Genussmanufaktur ins Leben zu rufen, sind Genussbotschafter tätig geworden. Sie wollen das alte Feuerwehrhaus zu einem Erlebnisort und einem Anziehungspunkt der Innenstadt gestalten. Mit dem Verkauf von Anteilen soll eine Genossenschaft finanziert werden soll. Das Projekt schien erfolgversprechend, denn schnell wurden positive Zahlen publik. Doch seit einiger Zeit ist es ruhig geworden. Im Gemeinderat führte dies bei den Haushaltsberatungen zu einer Nachfrage zum Stand der Dinge. Öffentlich wurde dazu nichts.
Wochenblatt-Media nahm dies zum Anlass, offiziell bei den Machern der Genussmanufaktur anzufragen. Die über die Homepage riedlinger-genussmanufaktur.de verschickten Anfragen (2) auf der Kontaktseite wurden bis zum heutigen Tage nicht beantwortet.
Höchste Zeit, dass die Genussbotschafter mit aktuellen Informationen in die Öffentlichkeit gehen. Ihr Schweigen ist keine Lösung, im Gegenteil! Dadurch wird nur wilden Spekulationen Tür und Tor geöffnet.