Gefährlich und verantwortungslos Wilde Müllentsorgung: 80 Autoreifen im Wald bei Warthausen entsorgt

Wilde Müllentsorgung: 80 Autoreifen im Wald bei Warthausen entsorgt
Gefahr für Mensch und Tier: Unbekannte schmeißen 80 Altreifen einfach in den Wald. (Bild: Polizeipräsidium Ulm)

Immer mehr Menschen entsorgen ihren Müll heimlich im Wald. Es ist so einfach. Autotüre auf und raus damit. Ob Grünschnitt, Hausabfälle, ganze Kühlschränke oder jetzt aktuell 80 Autoreifen an einem Waldrand in Biberach-Warthausen. Hierfür drohen Strafen zwischen 200 und 2.500 Euro.

Eltern bringen es schon den Kindern bei: Nach einem Picknick im Wald nimmt man seine Abfälle wieder mit nach Hause. Wie kann es da sein, dass manche Menschen eine ganze Ladung Reifen einfach achtlos in einen Wald schmeißen. Tiere können dadurch gefährdet und die Umwelt durch austretende Stoffe geschädigt werden.

Kein Kavaliersdelikt

Die Täter luden laut Polizeibericht in den vergangenen Tagen 80 Reifen hinter dem Freibadgelände von Warthausen ab. Jetzt werden Zeugen gesucht. In der BILD ist zu lesen, dass angeblich ein Werkstatt-Chef die Reifen in dem Waldbereich entsorgt hat.

Eine solch illegale Entsorgung ist verboten und kann sogar eine Straftat sein. Wer etwas gesehen hat meldet sich bitte bei der Polizei Biberach unter der Rufnummer 07351/4470. Die Ermittlungen gegen die unbekannten Umweltsünder laufen.

Zur echten Straftat (§ 326 StGB) wird eine wilde Müllentsorgung dann, wenn etwa Abfälle entsorgt werden, die Gifte oder für Menschen oder Tiere gefährliche Krankheitserreger enthalten, oder geeignet sind, Gewässer, Luft oder Boden anhaltend zu verunreinigen.

Strafen sind fällig

Abfälle dürfen nicht achtlos in der Natur weggeworfen oder abgeladen werden, sondern müssen fachgerecht recycelt, verwertet oder entsorgt werden. Wer unerlaubt abgelagerte Abfälle (z.B. Bauschutt, Sperrmüll, Altfahrzeuge etc.) entdeckt, soll dies bitte beim Bau- und Umweltamt oder den Gemeinden melden, heißt es beispielsweise auf der Seite des Landkreises Ravensburg.

Wer bei einer wilden Ablagerung im Wald entdeckt wird, muss je nach Bundesland ganz schön tief in die Tasche greifen. Laut Bußgeldkatalog kostet in Baden-Württemberg das illegale Entsorgen von pflanzlichen Abfällen (1 Eimer) zwischen 10 und 25 Euro. Ein voller Kofferraum dagegen kann bis zu 50 Euro kosten. Wer dabei erwischt wird, eine Glasflasche wegzuwerfen, muss mit einer Summe zwischen 25 und 100 Euro rechnen.

Kommunen müssen den Müll entfernen

„Wilder Müll“ bezeichnet Müll, der in der freien Natur abgeladen wird – in Wäldern oder auf Feldern. Zu den Abfällen gehören Bauschutt, Elektrogeräte und Restmüllsäcke. Besonders schlimm wird es, wenn Sonderabfälle wie Batterien, Öl und Asbest entsorgt werden. Die Kommunen müssen diesen Müll entfernen und für die Personal– und Entsorgungskosten aufkommen.

Schadstoffe können in unser Grundwasser gelangen

„Die größte Gefahr geht von Bauschutt, Batterien, Elektrogeräten und lackiertem Altholz aus. Sie alle enthalten chemische Bestandteile oder Giftstoffe. Asbest, Blei, Öle oder Kühlmittel können mit der Hilfe des Regens in den Waldboden und anschließend bis in das Grundwasser eindringen. So bedrohen sie Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen“, so PEFC Deutschland e.V.

Illegaler Müll ist ein großes Problem. Ihn zu entsorgen kostete das Land Baden-Württemberg nach Schätzungen rund 2,5 Millionen Euro im Jahr.

(Quelle: PM/ PEFC Deutschland)