Oberbürgermeister möchten sich an den Planungen beteiligen

Oberbürgermeister möchten sich an den Planungen beteiligen
Symbolbild Gleise / Als Gleis oder Geleise wird die Fahrbahn für Schienenfahrzeuge bezeichnet. (Bild: Pixabay)

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Tuttlingen – Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck und sein Böblinger Amtskollege Dr. Stefan Belz sehen – laut städtischer Mitteilung – mit großem Interesse den Aussagen zur Gäubahn im grün-schwarzen Koalitionsvertrag entgegen. Es stehen die beiden Großprojekte „Ergänzungsstation“ und „Gäubahn-Tunnel“ auf der Agenda, die bislang jeweils bei nur einer der beiden Fraktionen auf Gegenliebe stießen.

„Ich freue mich sehr, dass die grün-schwarze Koalition den jahrelangen Dissens um eine zukunftsgerichtete und leistungsfähige Verkehrsachse zwischen Stuttgart und Zürich beilegen will. Als Gäubahn-Anrainer wollen wir jedoch nicht erst Mitte der 2030er-Jahre über eine attraktive Gäubahn-Verbindung verfügen“, betont Dr. Stefan Belz, Oberbürgermeister der Stadt Böblingen.

Und weiter: „Bereits ab 2025 können Züge der Gäubahn den Stuttgart Hauptbahnhof nicht mehr anfahren. Weiterhin vermissen wir hier eine attraktive Lösung, um eine mehrjährige Unterbrechung des Anschlusses an den Stuttgarter Tiefbahnhof zu vermeiden.“

„Das doppelte Bekenntnis zu einem leistungsfähigen Bahnhof einerseits und einer guten Anbindung der Gäubahn andererseits, begrüße ich ausdrücklich“, macht Michael Beck, Oberbürgermeister der Stadt Tuttlingen, klar. „Ich muss aber gestehen, dass mich in Anbetracht meiner langjährigen Erfahrung mit Planungsprozessen bei der Bahn eine gewisse Skepsis beschleicht: Beide Projekte sind kostspielig und planungsintensiv.“

Und weiter: „Der schlimmste Fall wäre, dass die Koordination der neuen Projekte noch mehr Zeit verschlingt und die Bahnreisenden über einen noch längeren Zeitraum mit Provisorien leben müssen.“ Die beiden Oberbürgermeister fordern – auch im Namen weiterer Kommunen entlang der Gäubahn – die neue Landesregierung auf, die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität der Gäubahn nicht aus den Augen verlieren.

„Umso wichtiger ist es und fordern wir, dass wir als Gäubahn-Anlieger künftig aktiv die Planungen begleiten und uns, wenn nötig, auch zu Wort melden – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der nach wie vor offenen Fragen rund um die Strecken-Unterbrechung“, erklären die beiden Oberbürgermeister Beck und Dr. Belz.

Denn auch der vom Bundesverkehrsministerium eingebrachte Vorschlag, die Haltestellen in Singen und Böblingen entfallen zu lassen, um die Reisezeit zu beschleunigen, stehe dem Ziel eines attraktiven Bahn-Angebots und der Steigerung von Fahrgastzahlen entgegen.