Sanierung in Rekorttempo Silvretta Hochalpenstraße tagsüber wieder befahrbar

Silvretta Hochalpenstraße tagsüber wieder befahrbar
Die Silvretta-Hochalpenstraße ist auf Vorarlberger Seite seit dem 6. September tagsüber wieder befahrbar. (Bild: Wilfried Vögel)

Die Silvretta-Hochalpenstraße ist auf Vorarlberger Seite seit dem 6. September tagsüber wieder befahrbar. Zwischen 18.30 Uhr und 7.00 Uhr gilt allerdings eine Nachtsperre. Die Biehlerhöhe ist aber stets von Tiroler Seite erreichbar.

Es war für viele Wanderfreunde ein schwerer Schock. Mitte Juli hatte eine Mure auf Vorarlberger Seite 135 Meter der viel befahrenen Silvretta-Hochalpenstraße auf Vorarlberger Seite drei bis vier Meter hoch mit Geröll überschüttet. Die Straße war schlichtweg nicht mehr da.

Damit noch nicht genug: Am 16. August kam es nach Starkregen erneut zu Hangbewegungen, dabei wurden auch mehrere Bagger mitgerissen.

Ob die Straße in diesem Jahr vor der alljährlichen Wintersperre überhaupt wieder befahrbar sein würde, stand in den Sternen. Die Passhöhe an der Bielerhöhe auf 2.032 m Seehöhe war somit nur noch von Tiroler Seite über das Paznauntal (Ischgl, Galtür) erreichbar.

Dank einer Mammutleistung der beteiligten Firmen gelang es, die Fahrbahn wieder herzustellen. Allerdings gelten bestimmte Einschränkungen: Zwischen 18.30 Uhr 7.00 Uhr wurde eine Nachtsperre verhängt. Sollte es erneut regnen, muss die Straße komplett auf Vorarlberger Seite gesperrt werden.

Die Gefahrenstelle oberhalb der Mautstelle Partenen kann nur mit größter Vorsicht passiert werden. Immer noch sind dort schwere Baufahrzeuge im Einsatz.

Der Autor konnte sich am ersten Tag der Freigabe (am 6. September) selbst davon überzeugen. Über den aktuellen Straßenzustand kann man sich im Internet über www.silvretta-Bielerhöhe.at informieren.

Oben angekommen lohnt sich eine Seeumrundung des Silvretta-Stausees allemal. Gut zwei Stunden muss man dafür einplanen. Dafür kann man auch mit ein wenig Muskelkraft einen Kinderwagen mitnehmen. An der Biehlerhöhe bieten mehrere Restaurants eine Einkehr mit Blick auf eine großartige Bergkulisse.

Mit dem Bau des Stausees haben die Vorarlberger Illwerke 1938 begonnen. 1951 waren sie dann mit dem ersten Vollstau beendet. Das Stauvolumen beträgt 38,6 Millionen Kubikmeter Wasser. Für den Bau des Stausees musste man die Hochalpenstraße als Zufahrtsstraße errichten. 34 Kehren führen von Mautstelle Partenen über den Vermuntstausee über 1000 m hoch zur Biehlerhöhe und dem Silvrettastausee.

Oben angekommen erwartet die Besucher eine gigantische Bergkulisse, die bis zum Piz Buin reicht. Gut beschilderte Bergwege führen zur Wiesbadener und Saarbrücker Hütte.  

Auch die Arlbergpass-Straße ist wieder frei befahrbar

Eine weitere gute Nachricht gibt es von der Arlbergpass-Straße. Auch hier hatte eine Mure am 16. August bei St. Christoph nahe der Passhöhe die Straße auf einer Länge von 60 Metern komplett weggerissen. Wir schon bei der Silvretta-Hochalpenstraße haben die Baufirmen in Rekordzeit ganze Arbeit geleistet. Seit dem 23. August ist die Straße mit geringen Einschränkungen wieder voll befahrbar.

Die Sperre war umso tragischer, weil bis November der Arlberg-Straßentunnel wegen dringender Wartungsarbeiten gesperrt bleibt. Zeitraubende Umleitungen waren notwendig. Bleibt zu hoffen, dass sich die Witterung in den nächsten Wochen nicht noch einmal so verschlechtert, dass weitere Murenabgänge und damit Straßensperrungen drohen.

(Bilder: Wilfried Vögel)