Fachexkursion der Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Umweltschutz Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel minimieren

Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel minimieren
Rund 50 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nahmen am 4. Juli 2023 teil an der Fachexkursion der Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Umwelt der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) zum Thema "Pflanzenschutzmitteleinträge in die Umwelt wirksam verhindern". (Bild: IBK-Archiv)

WOCHENBLATT

Regional, lecker und gesund – dafür stehen die landwirtschaftlichen Produkte rund um den Bodensee. Damit die Produktion von Nahrungsmitteln im Vierländereck für Mensch und Natur noch verträglicher wird, lud die Arbeitsgruppe (AG) Landwirtschaft und Umweltschutz der IBK am Dienstag, den 4. Juli 2023 ein zur Veranstaltung „Pflanzenschutzmitteleinträge in die Umwelt wirksam verhindern“.

Nach einer Reihe von Fachreferaten konnten die rund 50 Teilnehmenden aus der Bodenseeregion mehrere Praxisbeispiele in Sommeri/Thurgau und Frümsen/Unteres Rheintal/St.Gallen besichtigen und sich international austauschen.  

Anlass der Exkursion war die Frage, wie Risiken von Pflanzenschutzmitteleinträgen in der Praxis identifiziert und mit welchen praktischen und methodischen Ansätzen diese Risiken minimiert werden können. Am Beispiel von konkreten Beratungsprojekten der Kantone Thurgau und St. Gallen wurde gezeigt, welche Maßnahmen erfolgsversprechend sind.

Allen Projekten gemeinsam war der partizipative Ansatz: Je besser Pflanzenschutzmittelanwender und Umweltämter kooperieren, flankiert von der landwirtschaftlichen Beratung, desto größer die Erfolge bei der Reduktion von negativen Umweltwirkungen. Nur gemeinsam kann es gelingen, die besten Lösungen zu erarbeiten und messbare Verbesserungen zu erzielen.

„Für eine wirkungsvolle Risikoreduktion braucht es neben wissenschaftlichen Zielgrößen und wirksamen Maßnahmen vor allem auch eine respektvolle Beziehungspflege und die Anerkennung der unterschiedlichen Bedürfnisse beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“, so Florian Sandrini, Leiter der landwirtschaftlichen Pflanzenbauberatung im Kanton Thurgau und Co-Leiter der Tagung.

Anhand praktischer Beispiele zeigten erfahrene Berater und Beraterinnen auf, welche alternativen technischen Möglichkeiten heute bereits als Ersatz von Pflanzenschutzmitteln zum Einsatz kommen. Unter dem Begriff „Precision Farming“ konnten sich die Teilnehmenden ein Bild beim Einsatz von einem kameragesteuerten Hackgerät und Spritzgerät machen, welches auf Basis künstlicher Intelligenz Beikraut gezielt bekämpft. Dem Verzicht von Pflanzenschutzmitteln seien aber auch Grenzen gesetzt so können Äpfel kaum bis in den Sommer gelagert werden, wenn diese vor der Ernte nicht ausreichend vor Pilzbefall geschützt würden.

Die Folge wäre ungewollter Food Waste. Daher zeigten die Beratungskräfte auf, wie sie gemeinsam mit Hochschulen und der Privatwirtschaft an technologischen Lösungen arbeiten, um den Kulturschutz noch effizienter zu gestalten.

Die Fachexkursion reiht sich in eine Zahl verschiedener Aktivitäten der IBK AG Landwirtschaft und Umwelt ein. So besichtigten die Arbeitsgruppenmitglieder im vergangenen Jahr eine modellhafte Phytobac-Anlage auf deutscher Seite und tauschten sich bei einem internationalen Symposium zum Thema „Gewässerschutz und Pflanzenschuttmittel“ aus.

Organisiert wurde die diesjährige Fachexkursion in den Kantonen Thurgau und St. Gallen unter der Schirmherrschaft des Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Dr. Hermann Gabele (Landwirtschaftsamt Bodenseekreis) durch die Co-Leitenden Florian Sandrini (Arenenberg, Beratung Landwirtschaft), Dr. Walter Richner (Amt für Umwelt Kanton St. Gallen) mit der Unterstützung von Vivienne Oggier (Landwirtschaftliches Bildungszentrum Salez) und Manuel Tille (Amt für Umwelt Kanton Thurgau).

(Pressemitteilung: Internationale Bodensee-Konferenz (IBK))