Lucha: Dringlichkeit des Boosterns erst seit Oktober klar

Lucha: Dringlichkeit des Boosterns erst seit Oktober klar
Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau gegen Corona. (Bild: Ronny Hartmann/dpa/Symbolbild)

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Ravensburg (dpa/lsw) – Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat den holprigen Start der Booster-Impfungen im Herbst und die zeitweise langen Schlangen vor Impfaktionen mit einer fehlenden Studienlage begründet.

«Dass Booster-Impfungen so dringend notwendig sein würden, wurde uns erst mit den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie aus Israel Ende Oktober klar», sagte Lucha im Gespräch mit der «Schwäbischen Zeitung» (Samstag). Man habe die Impfstrukturen nun schneller anpassen müssen, als man gedacht habe.

Er gehe zudem davon aus, dass man die Impf-Infrastrukturen sicher bis Mitte 2022 benötigen werde, sagte Lucha der Zeitung. Man werde immer wieder weitere Booster-Impfungen im Abstand einiger Monate benötigen, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten. «Das ist die Studienlage, die uns und unseren Experten bekannt ist.»

Zugleich sprach sich Lucha für eine Corona-Impfpflicht aus, die «ziemlich sicher im Frühjahr kommen wird». Dabei sollte man sich aus Sicht des Gesundheitsministers an Österreich orientieren. Den dort geplanten Strafenkatalog für Ungeimpfte würde er ebenfalls empfehlen anzuwenden, wenn man die allgemeine Impfpflicht einführe. «Die hohen Strafen scheinen mir geeignet, die Impfquote zu erhöhen», sagte der Grünen-Politiker.