Insektenfördernde Region Bodensee: Staatsweingut Meersburg ist auch dabei

Insektenfördernde Region Bodensee: Staatsweingut Meersburg ist auch dabei
Wildbienen: Viele Arten nisten im Boden und benötigen unbewachsene, häufig sandige Bodenstellen. Andere Arten bevorzugen für die Eiablage Holz oder hohle Stängel. (Bild: Pixabay)

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Radolfzell/Friedrichshafen (pr/le) – Zehn landwirtschaftliche Betriebe in den Landkreisen Konstanz und Bodenseekreis engagieren sich in den nächsten drei Jahren besonders stark für Wildbienen, Schmetterlinge und Heuschrecken.

Gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung werden sie besonders flächenwirksame und innovative Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt in die Bodenseelandschaft bringen. Im Fokus stehen Maßnahmen im Acker- und Futterbau, Grünland, Obst- und Weinbau und Maßnahmen zur Stärkung des Biotopverbunds.

Sinnvolle Methoden für den Erhalt unserer Insekten

Der Buchhaldehof in Rielasingen ist einer der zehn Demonstrationsbetriebe im Rahmen der Insektenfördernden Region Bodensee. „Ich bin dabei, um zu zeigen, was die Landwirtschaft mit einfachen und sinnvollen Methoden für den Erhalt unserer Insekten tun kann. Ich freue mich auf den Austausch über wichtige landwirtschaftliche Maßnahmen und über ein Monitoring um in Erfahrung zu bringen, ob die teilweise ohnehin schon durchgeführten Maßnahmen einen Effekt erzielen“ erläutert Jonas Schlatter seine Motivation zur Teilnahme am Projekt. Damit künftig noch mehr Biodiversität auf seinen Flächen möglich ist, plant er einige Maßnahmen wie Untersaaten im Mais und Getreide, Altgrasstreifen oder mehrjährige Blühmischungen im Laufe des Projektes umzusetzen oder auszuweiten.

Mehr Biodiversität im Weinberg

Das Staatsweingut Meersburg ist ein weiterer Demonstrationsbetrieb. Peter Adam, mitverantwortlich für die Weinberge in Meersburg, ist sehr motiviert mehr Biodiversität in den Weinberg zu bringen. Das Staatsweingut begrünt schon seit Jahren jede Fahrgasse. Die an den Weinberg angepasste artenreiche Wolff-Mischung ist in jeder 2. Fahrgasse angesät und wurde in 2021 nicht gemulcht. So entsteht ein gesteigertes Nahrungsangebot für die Insekten über den Sommer und den Frühherbst. Geplant ist dies z.B. auf jede Fahrgasse, bei der eine Neuansaat möglich ist, im Betrieb auszuweiten.

Carolina Wackerhagen von der Bodensee-Stiftung zeigt auf, dass das Projekt nicht nur auf die Landwirtschaft zielt: „Unser Schwerpunkt liegt klar auf der Landwirtschaft. Aber wir werden auch versuchen, zum Beispiel Kommunen, Forstbetriebe oder Abbaustätten als aktive Umsetzungspartner für die Insektenfördernde Region Bodensee zu gewinnen. Denn auch auf diesen Flächen können und müssen künftig mehr Nahrung und Lebensräume für Insekten entstehen.“