Bodensee-Airport überschuldet – Grundstücksverkauf soll knapp 22 Millionen Euro einbringen

Bodensee-Airport überschuldet – Grundstücksverkauf soll knapp 22 Millionen Euro einbringen
Der Kreistag des Bodenseekreises hat beschlossen, sich am Kauf der Grundstücke und Gebäude des verschuldeten Flughafens zu beteiligen. (Bild: David Balzer)

Friedrichshafen (dab) – Der Bodensee-Airport schreibt seit Jahren rote Zahlen. Angesichts der Überschuldung sollen Grundstücke des Areals verkauft werden, erste Hürden hat der Flughafen nun bei der Stadt Friedrichshafen und dem Bodenseekreis genommen: Am Mittwochabend stimmte der Kreistag mehrheitlich dafür, sich an der Gründung einer möglichen Besitzgesellschaft zum Kauf des Areals zu beteiligen.

Zunächst hatte der Gemeinderat am Montag mehrheitlich den Eckpunkten eines entsprechenden Umstrukturierungsplans des Airports zugestimmt. Nach Angaben der Geschäftsführung um Flughafen-Chef Claus-Dieter Wehr benötigt der Regionalflughafen bis zum Jahr 2025 rund 43,8 Millionen Euro zum Schuldenabbau sowie für notwendige Investitionen – trotz zusätzlicher finanzieller Hilfe durch den Bund bei der Flugsicherung. 

Das Areal will der Bodensee-Airport laut Mitteilung an die eigenen Gesellschafter oder Firmen in deren Umfeld verkaufen, um es danach selbst anzumieten. Damit könnte der Regionalflughafen Schulden abbauen und die Miete im operativen Betrieb bezahlen. Vor allem die Corona-Pandemie hat den Flughafen schwer getroffen, rund 21,7 Millionen Euro erhofft sich der insolvente Bodensee-Airport nun aus dem Verkauf. Zudem erwartet die Kreisverwaltung, dass sich sowohl die Stadt Friedrichshafen als auch unter Umständen die Gemeinde Meckenbeuren beteiligen.

Die Meinungen gehen auseinander: Die SPD-Fraktion betonte, dass aufgrund der zu erwartenden Mieteinnahmen der Kauf kein Risiko darstelle. Das Gelände für andere Projekte zu nutzen, schlugen dagegen die Grünen vor.

Spätestens 2024, betont die Flughafen-Geschäftsführung, wolle man im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben. Arbeitsplätze sollen demnach keinesfalls wegfallen. Vorerst gilt es nun aber, das Überleben des Airports zu sichern.