Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für Januar 2024

Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für Januar 2024
¬¬Bei hoher Sonnenscheindauer etwas zu nass, zu warm und schneearm // Symbolbild. (Bild: Pixabay)

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Dem Kreislauf wurde im vergangenen Monat einiges abverlangt. Im Wochentakt folgten auf Eiseskälte milde Wetterabschnitte, die insgesamt gesehen überwogen und dafür sorgten, dass dieser Januar von den Meteorologen wieder einmal als zu warm verbucht wurde.

Nach der seit Mitte Oktober dominant tiefdruckbestimmten Witterung übernahm in der zweiten Januarwoche zur Abwechslung mal ein kräftiges Hochdruckgebiet das Wetterregiment. Hinter dem mit stürmischen Windböen durchziehenden Tief „Annelie“, gelangte für ein paar Tage skandinavische Kaltluft bis zu den Alpen. Doch schon bald machte sich erneut mildere Luft von Spanien auf den Weg nach Süddeutschland und ließ die dünne Schneeauflage rasch dahinschmelzen.

Nach einem weiteren Vorstoß polarer Kaltluft mit Eisregen, der am 17. (Mittwoch) zu teils erheblichen Verkehrsbehinderungen führte, und nachfolgenden Schneefällen, ging es mit den Temperaturen spürbar bergauf, bevorzugt auf den nebelfreien Berghöhen. Dort wurden bei strahlendem Sonnenschein über Tage hinweg zweistellige Höchstwerte gemessen, in Maierhöfen, Ehingen-Tiefenhülen und Meßstetten am 29. (Montag) mehr als 15 Grad und dies mitten im Hochwinter.

In den Niederungen waren Sonnenstrahlen dagegen reine Glückssache. Hier trübte zeitweilig zähes und feucht-kaltes Nebelgrau den Sonnenscheingenuss, wobei die Wetterkarten beinahe jeden Tag neu gemischt wurden. Mal lag der frostige Grauschleier über dem Donautal und der Region Biberach-Laupheim-Ulm, dann am Bodensee und im Schussenbecken, hin und wieder am Nordrand der Schwäbischen Alb, und mitunter sogar im Allgäu.

Unterm Strich war dieser Januar ein Grad zu warm. An der Zentrale in Bad Schussenried verzeichnete man an 21 Tagen (30-jähriger Mittelwert: 23,7 Tage) Frost, davon an sieben Tagen (9,8 Tage) Dauerfrost. Zweimal sank das Quecksilber unter minus 10 Grad. Von den beiden Allgäuer Wetterstationen in Waltenhofen und Maierhöfen wurden am 19. gar minus 17,9°C bzw. 19,0°C gemeldet und auch in den Kältesenken der Alb ging es nahe an die 20 Grad. Dort sind solche Temperaturen in sternklaren Winternächten allerdings keine Seltenheit.

Tiefste Temperatur am 21.: – 11,0°C (- 7,7°C)
Höchste Temperatur am 24.: + 12,9°C (+ 16,7°C)
Durchschnittliche Monatstemperatur: + 0,8°C (+ 2,2°C)
Monatssumme des Niederschlags: 60,4 mm (27,5 mm)
Gesamtsonnenscheindauer: 69,7 Stunden (35,0 Stunden)
 
(Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried,
die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!)

Während die Niederschlagsmengen an den meisten der 300 Stationen im Messnetz der Wetterwarte Süd die Referenzwerte der letzten dreißig Jahre erreichten, besonders im Allgäu, in Teilen Oberschwaben und der Westalb auch deutlich übertrafen, lag die Sonnenscheindauer generell über dem Januarsoll, selbst in den klassischen Nebelgebieten.

Zwar entspricht die Anzahl der Tage mit einer geschlossenen Schneedecke in etwa dem langjährigen Durchschnitt, doch dies täuscht über die wahren Wintersportbedingungen hinweg. Denn mit wenigen Ausnahmen reichten die Schneeverhältnisse in der Region weder zum Skifahren noch zum Langlauf, vielfach nicht einmal zum Rodeln.

                                                                                                                                                  WWS-roro