Ein bunter Wetter-Mix, eben typisch April!
Der April machte seinem Ruf als launischer Monat dieses Jahr alle Ehre. Von Schnee, Eis und klirrender Kälte, über Saharastaub mit frühsommerlichen Temperaturen, Sturmböen und Föhn bis hin zu Platzregen, Hagel und einzelnen Gewittern war im vergangenen Monat beinahe alles geboten.
In den ersten Tagen legte Polarluft mit teils kräftigen Schneefällen die aufkeimenden Frühlingsgefühle auf Eis. Selbst in tieferen Lagen bildete sich gebietsweise vorübergehend nochmals eine geschlossene Schneedecke. In der sternklaren Nacht vom 03. auf den 04. sanken die Temperaturen auf minus 4 bis minus 8 Grad. An der Wetterstation in Winterlingen wurden minus 9,6 Grad und in Merklingen minus 10,4 Grad verzeichnet. In den Kältelöchern Sonnenbühl und Albstadt-Degerfeld waren es sogar minus 19,1°C bzw. minus 21,2°C. Mancherorts verbuchten die Wetterbeobachter tiefere Werte als den gesamten Winter hindurch. Während dabei zeitweilig Schnee und Eis den Verkehr behinderten, waren es ein paar Tage später herabfallende Äste und umgestürzte Bäume. Vom 07. bis zum 09. fegten die Ausläufer der beiden Sturmtiefs „Nasim“ und „Ortrud“ mit Windgeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h übers Land. Die stärkste Windböe wurde in Erlenmoos registriert: 106,2 km/h. Im Gegensatz zum Norden der Republik hielten sich die Schäden hierzulande jedoch in Grenzen.
Tiefste Temperatur am 04.: – 6,1°C (- 4,3°C) Höchste Temperatur am 14.: + 24,0°C (+ 22,8°C) Durchschnittliche Monatstemperatur: + 8,3°C (+ 6,7°C) Monatssumme des Niederschlags: 68,3 mm (28,0 mm) Gesamtsonnenscheindauer: 193,3 Stunden (204,7 Stunden) (Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried, die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!) |
Danach nahm der Frühling mächtig Fahrt auf und es kam Farbe in die Natur. Innerhalb weniger Tage kletterte das Quecksilber auf frühsommerliche Werte und am 13. wurde in Ravensburg-Weißenau die Sommermarke von 25 Grad knapp überschritten. Die Luft war wie so häufig in diesem Frühjahr aber wieder einmal angereichert mit Pollen und Saharastaub aus der Wüste Marokkos und es herrschte öfters nur fahl durchschimmernder, milchiger Sonnenschein. Pünktlich zu Ostern kam ein schönes Frühlingshoch. Mit „Spiro“ ging es bei allerdings gedämpften Temperaturen und einem frischen Nordostwind durch die Feiertage. In der letzten Aprilwoche stellte sich dann erneut wechselhaftes Aprilwetter mit dem von der Natur dringend benötigten und alles reinigenden Regen ein.
Unterm Strich war der April bei leicht unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer eine Spur zu kalt. Vom Hegau über den Bodensee und das südliche Oberschwaben bis ins Allgäu hinein wurde das Niederschlagssoll vielerorts nicht ganz erreicht. In Richtung Hochrhein, Schwarzwald und Alb lagen die Regensummen dagegen meist über dem 30-jährigen Mittelwert. So vermeldeten Erich Merz aus Ehingen 94,0 Liter/m² und Ernst Kure aus Dornstadt-Tomerdingen 100,4 Liter/m². Spitzenreiter waren die Messstationen von Otto Wiesmann in Albbruck und von Simone Frey in Waldachtal mit 105,6 Liter/m² bzw. 116,1 Liter/m².
Mal sehen, was uns der „Wonnemonat Mai“ bringen wird. Letztes Jahr war er jedenfalls ein einziger Reinfall, der kälteste seit dreißig Jahren und der regenreichste seit über 100 Jahren. Es kann eigentlich nur besser werden, denn schlechter geht es ja wohl kaum noch.
WWS-roro