Wieder mehr Tote im Straßenverkehr – jeder vierte ist ein Motorradfahrer

Wieder mehr Tote im Straßenverkehr – jeder vierte ist ein Motorradfahrer
Im ersten Halbjahr 2023 starben wieder mehr Menschen bei Verkehrsunfällen. Symbolbild. (Bild: Stefan Sauer/dpa/Symbolbild)

Im ersten Halbjahr 2023 stiegt die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr. Motorradfahrer sterben dabei besonders häufig – auch in der Region zwischen Alb und Bodensee. In letzter Zeit ereigneten sich auch bei uns schlimme Unfälle mit tödlichem Ausgang.

Die Verkehrsunfallbilanz des Landes Baden-Württemberg zeigt: Die Zahl der Schwerverletzten im Straßenverkehr lag im ersten Halbjahr 2023 auf einem historischen Tiefstand. Demgegenüber steht leider eine höhere Zahl an Todesopfern.

165 Tote in den ersten sechs Monaten des Jahres

Insgesamt ist die Zahl der Unfälle um 6,7 Prozent gestiegen, auf 148.062 Unfälle. Dabei verletzten sich 16.242 Personen leicht. 2.830 Personen wurden schwer verletzten. Das entspricht einem Minus von 12,5 Prozent.

165 Menschen mussten im Straßenverkehr ihr Leben lassen. Das sind 14,6 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022.

Auch in der Region passierten tödliche Autounfälle

Auch in der Region Bodensee-Oberschwaben kam es in letzter Zeit zu schweren Unfällen: Vergangenen Sonntag wurde eine junge Frau auf der Bundesstraße 30 zwischen Meckenbeuren und Ravensburg bei einem Aufprall gegen einen Baum tödlich verletzt.

Der VW der 29-Jährigen wurde bei dem Unfall schwer beschädigt, die Fahrerin verstarb.
Der VW der 29-Jährigen wurde bei dem Unfall schwer beschädigt, die Fahrerin verstarb. (Bild: David Pichler)

Bei Bad Saulgau verlor vor einer Woche eine 18 Jahre alte Autofahrerin ihr Leben bei einem Frontalzusammenstoß. Und bei Radolfzell starb vor zwei Wochen ebenfalls eine junge Frau (28) bei einem schweren Verkehrsunfall.

Motorradfahrer sind besonders gefährdet

Die Verkehrssicherheit des Zweiradverkehrs steht besonders im Fokus der polizeilichen Arbeit. Der Verlauf bei Fahrradunfällen ist sehr positiv. Hier gab es einen deutlichen Rückgang bei den schwerverletzten und getöteten Radfahrern.

Während die Zahl der schwerverletzten Motorradfahrer ebenfalls stark gesunken ist, gibt es bei den getöteten Motorradfahrern leider einen Anstieg. Innenminister Thomas Strobl betont: „Jeder vierte Verkehrstote war ein Motorradfahrer und jeder zweite Schwerverletzte nutzte ein Rad oder ein Motorrad … “.

Viele schlimme Motorradunfälle in letzter Zeit

Auch im Kreis Ravensburg und Bodensee ereigneten sich in letzter Zeit einige Motorradunfälle mit schlimmem Ausgang. Alle Opfer waren noch sehr jung.

Vor rund zwei Wochen hat sich eine 17-jährige Motorradfahrerin bei einem Verkehrsunfall auf der K 7750 zwischen Allerheiligen und Markdorf schwere Verletzungen zugezogen.

Ende Juli ist ein 15-jähriger Mopedfahrer zwischen Kißlegg und Gottrazhofen mit einem Auto kollidiert und erlag seinen schweren Verletzungen.

Der 15-Jährige verstarb nach dem Unfall in der Klinik.
Der 15-Jährige verstarb nach dem Unfall in der Klinik. (Bild: Davor Knappmeyer)

Im Juni wurde ein 16-jähriger Motorradfahrer bei einem schweren Unfall auf der B32 bei Amtzell tödlich verletzt.

Zu schnelles Fahren als Hauptunfallursache

Die Hauptunfallursachen für tödliche Verkehrsunfälle sind immer noch zu schnelles Fahren, gefolgt von mangelnder Verkehrstüchtigkeit, Vorfahrtsverletzungen und Ablenkung.

„Unsere Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung sind gezielt auf die Hauptunfallursachen für schwere und tödliche Verkehrsunfälle ausgerichtet. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass wir mittlerweile unter anderem zwölf Geschwindigkeitsmessanhänger im Einsatz haben. Damit erhöhen wir den Kontrolldruck weiter – nicht um Kasse zu machen, sondern um Leben zu retten … “, erläutert Innenminister Thomas Strobl.

(Quelle: Land Baden-Württemberg)