Tipp für Häuslebesitzer: Eine gute Dämmung lohnt sich – auch nachträglich

Tipp für Häuslebesitzer: Eine gute Dämmung lohnt sich – auch nachträglich
Eine Wärmedämmung lohnt sich bei vielen Häusern – oft auch nachträglich. (Bild: Mark Hochleitner // iStock / Getty Images Plus)

Eine nachträgliche Wärmedämmung am Haus kostet einiges. Trotzdem kann sie sich finanziell rechnen. Und sie spart wirksam Energie und CO₂.

Grundsätzlich lohnt sich eine nachträgliche Wärmedämmung oft in zweierlei Hinsicht: Energetisch und meist auch finanziell.

Bei unsanierten Häusern, die vor 1980 gebaut wurden, ist eine nachträgliche Dämmung besonders sinnvoll. Prinzipiell lässt sich sagen, dass eine energetische Sanierung sich dann lohnt, wenn der Energieverbrauch des Hauses 150 Kilowatt­stunden pro Quadrat­meter und Jahr übersteigt.

Effektiv CO₂ sparen

Bei einer energetischen Sanierung gilt die Fassadendämmung als effektivste Maßnahme und leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Denn mit jeder Dämmung lässt sich auf lange Sicht viel mehr Energie einsparen, als bei der Herstellung des Dämmstoffs entsteht. Eine gute Dämmung verhindert somit mehr CO₂-Ausstoß, als sie verursacht.

Dämmungskosten klein halten

Finanziell wird es besonders dann interessant, wenn am Gebäude ohnehin Reparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen nötig sind. Ist beispielsweise ein neuer Anstrich geplant, kann eine Fassadendämmung in diesem Zuge ebenfalls veranlasst werden. So sind die Mehrkosten nicht so hoch.

Auch für heiße Sommer praktisch

In heißen Sommern bietet ein guter Wärmeschutz auch einen wirksamen Hitzeschutz: Während es in schlecht gedämmten Gebäuden oft sehr warm werden kann, sorgt eine gute Dämmung für kühlere Innenräume.

So werden Energie und Kosten für den Betrieb einer Kühlendeinrichtung, wie beispielsweise einer Klimaanlage, eingespart.

Eine Klimaanlage frisst viel Strom und kann hohe Kosten verursachen.
Eine Klimaanlage frisst viel Strom und kann hohe Kosten verursachen. (Bild: NAPA74 // iStock / Getty Images Plus)

So lässt sich die Fassade dämmen

Bei der Außendämmung sind drei Verfahren möglich. Die Kosten dafür variieren stark:

  • Sie wollen Ihrem Haus ein neues Aussehen verpassen? Dann bietet sich eine Vorhang­fassade an. Dabei wird der Putz eingespart und stattdessen ein Gerüst auf dem Dämmstoff installiert. Dieses kann dann mit verschiedenen Materialien verkleidet werden. Die Gesamt­kosten liegen laut dem Institut Wohnen und Umwelt bei 75 bis 300 Euro pro Quadrat­meter.
  • Ein Wärmedämm­verbunds­ystem (WDVS) ist die gängige Dämmvariante. Dabei handelt es sich um Platten aus Holzfaser oder Kunststoff, die auf die Außenwand geklebt oder gedübelt und dann verputzt werden. Oft wird hierfür Poly­styrol genutzt – besser bekannt unter dem Marken­namen Styropor. Das Material ist günstig und leicht zu verarbeiten, aber wenig ressourcenschonend. Die Dämmung mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz­faser ist deutlich teurer als die Dämmung mit Polystyrol. Die Kosten liegen bei 100 bis 140 Euro pro Quadrat­meter.
  • Die sogenannte Kerndämmung wird bei zweischaligem Mauer­werk genutzt, wenn die Fassade aus zwei Mauern mit einer Hohl­schicht besteht. Diese Lücke kann mit Einblas-Dämm­stoff gefüllt werden. Die Fassade bleibt dabei erhalten und wird optisch nicht verändert. Die Kerndämmung ist mit rund 20 Euro pro Quadrat­meter finanziell gut mach­bar.

Durch passendes Förderprogramm Zuschüsse erhalten

Wer sein Haus durch energetisch saniert, kann für die Sanierungsmaßnahmen einen Zuschuss vom Staat erhalten. Auch eine nachträgliche Wärmedämmungen und der Austausch von Fenstern und Außentüren ist förderfähig. So werden alle drei oben genannten Maßnahmen zur Dämmung finanziell gefördert.

Als Hausbesitzer kann anstelle der Zuschüsse eine Steuerermäßigung beantragt werden: Diese beträgt über einen Zeitraum von drei Jahren bis zu 20 Prozent der Kosten, gedeckelt auf eine Höchstsumme von 40.000 Euro pro Wohnhaus. Die Steuerermäßigung kann sogar bis zu 50 Prozent betragen, wenn Sie vorab eine energetische Baubegleitung oder Fachplanung in Anspruch genommen haben.

Verbraucherzentrale hilft weiter

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hilft bei Fragen zur richtigen Dämmung und zum passenden Förderprogramm gerne weiter. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

(Quelle: Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Stiftung Warentest)