Kühe attackieren Wanderer: Wie kann man sich schützen?

Kühe sind zwar im Normalfall nicht angriffslustig, trotzdem kann es zu Zusammenstößen zwischen Mensch und Tier kommen – manchmal mit schweren Folgen.
Kühe sind zwar im Normalfall nicht angriffslustig, trotzdem kann es zu Zusammenstößen zwischen Mensch und Tier kommen – manchmal mit schweren Folgen. (Bild: Pixabay)

Immer wieder kommt es vor, dass Wanderer von Kühen angegriffen werden. Erst am Sonntag wurden ein Deutscher und ein fünfjähriges Mädchen aus Österreich in Mieders (Tirol) von Kühen angegriffen und schwer verletzt. Eine Regel heißt: Niemals eine Kuh mit den Augen fixieren.

Kühe sind zwar im Normalfall nicht angriffslustig, trotzdem kann es zu Zusammenstößen zwischen Mensch und Tier kommen – manchmal mit schweren Folgen. Wanderer verwechseln oft eine Kuhweide mit einem Streichelzoo in freier Natur. Was von vielen Bergsportlern zudem unterschätzt wird, ist die Schnelligkeit der träge wirkenden Tiere.

Ein Zusammentreffen mit Kühen kann fatale Folgen haben

Meist kommt man mit dem Schrecken, einem blauen Fleck oder einer Abschürfung davon. Besonders schwierig ist es, wenn Hunde mit im Spiel sind. Große Vorsicht gilt übrigens bei Mutterkühen. Sie wollen natürlich ihre Kälbchen vor Gefahr schützen.

Fünf Tipps für das Aufeinandertreffen mit Kühen vom DAV:

  • Abstand halten und Hunde anleinen: 

Die markierten Wege nicht verlassen und ausreichend Abstand zu den Kühen halten. Im Zweifel lieber einen Umweg zu machen. Wenn Kühe aggressiv werden, sollte man den Hund laufen lassen.

  • Körpersprache erkennen: 

Eine Kuh sollte man nicht mit den Augen fixieren. Die Tiere nicht erschrecken, stets entspannt und vor allem ruhig bleiben. Gleichzeitig auf Drohgebärden der Tiere achten – wie das Senken des Kopfes, Scharren, Brüllen oder Schnauben.

  • Vorsicht bei Kalb und Mutterkuh: 

Kühe sind keine Kuscheltiere – die Tiere daher in Ruhe lassen und die Kälber auf keinen Fall streicheln oder füttern. Wenn eine Mutterkuh ihren Nachwuchs gefährdet sieht, ist sie bereit alles zu tun, um das Kalb zu schützen und wird den vermeintlichen Eindringling eventuell heftig attackieren.

  • Im Fall der Fälle: 

Nähert sich eine Kuh und greift an: Ruhe bewahren, dem Tier nicht den Rücken zukehren und die Weide möglichst zügig, aber geordnet verlassen. Im alleräußersten Notfall der Kuh zum Beispiel mit einem Wander- oder Holzstock auf die Nase schlagen.

  • Beobachten und andere Bergsportler aufmerksam machen: 

In aller Regel lässt sich schon von Weitem erkennen, ob Kühe „auf Krawall gebürstet“ sind. In solch einem Fall empfiehlt es sich, die Tiere in ausreichend großer Distanz zu umgehen. Andere Wanderer bitte warnen. Wichtig: Fuchteln Sie nicht mit Ihrem Wanderstock durch die Gegend.

Für viele selbstverständlich – leider nicht für alle: Wer eine Weide durch ein Gatter betritt, sollte dieses auch wieder schließen.