Die Temperaturen sind angenehm, die Luft ist klar und die fallenden Blätter verwandeln die Natur in ein Farbenmeer. Wandern im Herbst ist ein Hochgenuss. Durch den frühen Wintereinbruch Mitte September gibt es allerdings einiges zu beachten. Der DAV gibt Tipps.
Sonniges Wetter und schneebedeckte Gipfel: Der Herbst ist für viele Wanderer die schönste Zeit des Jahres, um die Bergwelt zu erkunden. Der frühe Wintereinbruch hat in vielen Teilen der Nordalpen Hütten von der Außenwelt abgeschnitten und Bergtouren gefährlich gemacht. Mit dem darauffolgenden warmen Herbstwetter hat sich die Situation zwar wieder etwas normalisiert, Wander-Fans sollten trotzdem diesen Herbst besonders aufmerksam ihre Tourenplanung angehen.
Insgesamt sind südseitig ausgerichtete Wandertouren und Hüttenzustiege zu bevorzugen, denn Schnee und Eis stellen hohe Anforderungen an die alpine Kompetenz der Bergwanderer. Aktuell herrschen eher Frühjahrsbedingungen im Gebirge – was Schnee- und Eisfelder betrifft. Zudem gilt es, die ausgeprägten Temperaturunterschiede, Nebel sowie die kürzer werdenden Tage in die Tourenvorbereitung miteinzubeziehen.
Hier ein paar wichtige Tipps vom DAV
- Hüttensituation: Wer auf einer Hütte einkehren möchte, sollte die Öffnungszeiten checken: Viele Hütten konnten zwar nach dem Wintereinbruch Mitte September noch einmal öffnen, aber eben nicht alle. Der DAV hat eine Liste mit ungefähren Öffnungs- und Schließzeiten der Alpenvereinshütten erstellt. Die exakten Öffnungszeiten können trotzdem kurzfristig variieren. Der DAV rät Wanderern, vor Beginn der Tour telefonisch bei den Hüttenwirtsleuten anzufragen.
- Große Temperaturunterschiede, kurze Tage: Im Tal warm, am Gipfel kühl. Das DAV-Bergwetterliefert einen täglich aktualisierten Wetterbericht für Alpen und Mittelgebirge. Auch ein Blick auf Webcams von Seilbahnen oder Hütten sowie Tourismusregionen hilft, einen zusätzlichen Eindruck hinsichtlich der Bedingungen in den Bergen zu bekommen. Noch mehr Informationen gibt`s im DAV-Bergbericht – er erscheint wöchentlich und beschreibt die Bedingungen in den Bergen.
- Tiefstehende Sonne: Ab Oktober werden die Tage spürbar kürzer. Ein Blick auf die Tourenlänge schadet nicht. Es gilt: Kürzere Touren senken das Risiko in Dunkelheit absteigen zu müssen – und sich dann zu verlaufen. Schwindet das Licht, steigt bei schwierigen Passagen das Unfallrisiko, außerdem wird es schnell kalt.
- Ausrüstung und Bekleidung den Bedingungen anpassen: Wetterwechsel, Schneefelder, Temperaturunterschiede – im Herbst gehören warme Kleidung und Wetterschutz in den Rucksack. Eine Fleece- oder dünne Daunenjacke schützt vor Kälte, eine Hardshelljacke vor Regen und Wind. Handschuhe und Mütze sowie ein Wechselshirt helfen, dass der Körper nicht so schnell auskühlt. Eine vollgeladene Stirnlampe sollte im Herbst ebenfalls ihren Stammplatz im Rucksack finden. Wanderstöcke geben im Schnee oder Matsch Halt und bei Schnee oder Vereisungen sind Gamaschen und Grödel oder sogar Steigeisen das Mittel der Wahl.
- Auch ein Erste-Hilfe-Set sowie ein Biwaksack sollten in jedem Bergrucksack ganzjährig mitgeführt werden. Bei der Gelegenheit bietet es sich an, das Erste-Hilfe-Set einmal auf seine Vollständigkeit zu prüfen und die Verfallsdaten bei mitgeführten Medikamenten zu checken. Außerdem empfehlenswert: wasserdichte Schuhe mit starker Profilsohle, denn durch die Bodenfeuchtigkeit können Passagen lange nass bleiben, rutschig oder sogar mit Eis überzogen sein.
Unten Nebel, oben Sonnenschein
Während man im Herbst in den Talniederungen oftmals durch eine dicke Nebelsuppe waten und frieren muss, herrscht am Berg herrliches Sonnenwetter mit wärmeren Temperaturen. Das Phänomen hat einen Namen: Inversionswetterlage, auch Umkehrwetterlage genannt. Mit der richtigen Bekleidung im Gepäck kann man diese Wetterbesonderheit in vollen Zügen genießen.
Wildtiere – der Liebe wegen schützen: Im Herbst bereiten sich viele Wildtiere auf den Winter vor, sind besonders aktiv, müssen Rivalen bekämpfen, die richtige Partnerin finden oder suchen nach Ruheplätzen für die kalten Monate. Natursportler sollten entsprechend mit besonderer Achtsamkeit auf Tour unterwegs sein und unnötigen Lärm vermeiden.
Weitere Tipps – auch für tolle Touren – gibt es unter www.alpenverein.de
(Quelle: DAV)