Zu Beginn der kalten Jahreszeit zieht es Spinnen vermehrt in Häuser und Wohnungen. Die Krabbeltiere, die nicht zu jedermanns Lieblingen gehören, wollen ins Warme und verirren sich dabei gerne mal in unser Wohn- oder Schlafzimmer.
Nach der Paarungszeit suchen der Spinnennachwuchs und viele erwachsene Exemplare nach einem sicheren Überwinterungsquartier. Wer schon bei dem Gedanken an die Langbeiner die Krise bekommt, dem sei gesagt: Der Geruch von Pfefferminzöl, Zitrone, Eukalyptus oder Tabak schreckt Spinnen ab.
NABU-Experte Robert Pfeifle begegnet den haarigen Mitbewohnern mit Gelassenheit und Neugier. Denn sie haben eindeutige Vorteile: „Spinnen im Haus helfen uns als fleißige Insektenfänger. Ihre Haare dienen ihnen dabei als Sinnesorgane, mit denen sie Erschütterungen und Schwingungen wahrnehmen und auf Beute reagieren können. So geraten neben lästigen Stechmücken, Motten und Fliegen auch kleinere Spinnen in die Fänge größerer Verwandter.“
Spinnen verspeisen Insekten in Haus und Garten
Sobald der Herbst Einzug hält, verkriechen sich Spinnen an einen sicheren, frostfreien Ort im Boden, unter einem Laub- oder Holzhaufen und zwischen Steinen. Während Spinnen draußen in eine Kältestarre fallen, sind typische Hausspinnen ganzjährig aktiv und vertilgen fleißig ihre Beute.
In Baden-Württemberg leben 738 Arten von Spinnen aus 38 verschiedenen Familien, darunter einige mit phantasievollen Namen, wie Baldachin- oder Asseljäger-, Spring-, Wolfs- und Krabbenspinnen. Manche Arten, wie die stark behaarte Hauswinkelspinne oder die langbeinige Zitterspinne, haben sich ganzjährig in unseren Wohnungen, Kellern oder Dachräumen eingerichtet.
Tagsüber hocken sie regungslos da
In attraktiven Ecken mit viel Flugverkehr bauen sie ihre Netze oder legen sich in Bodennähe auf die Lauer. Die Große und Kleine Winkelspinne und die Waldwinkelspinne gehören zu den häufigsten Besuchern in unseren Wohnungen, Kellern und Schuppen. Die Tiere sind recht groß, dunkel, langbeinig und behaart. Tagsüber hocken sie oft regungslos in der Wohnröhre ihres trichterförmigen Netzes.
Sie ernähren sich von Fluginsekten, Asseln und Tausendfüßlern. Eher zart gebaut ist die Große Zitterspinne mit ihren grazilen Beinen und dem kleinen Körper. Trotzdem ist sie bei der Jagd recht erfolgreich, weil sie potenzielle Beute schnell erreicht und einspinnt. Sie kann bis zu drei Jahre alt werden und ist ganzjährig im Haus vertreten.
Spinnen einfangen und an die Luft setzen
Weil Spinnen in beheizten Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit zu vertrocknen drohen, sollte man sie vorsichtig einfangen und rasch ins Freie setzen. „Aus Ecken kann man sie mit einem Staubwedel herunterholen. An Wänden lassen sie sich mit einem Schraubglas gut einfangen und nach draußen setzen. Eine gute Abwehr gegen zu viel Spinnenbesuch sind Fliegengitter an den Fenstern“.
(Pressemitteilung: NABU/LUBW)