Babypflege: Weniger ist mehr

Babypflege: Weniger ist mehr
Kleines Baby in der Badewanne wird von Mutter fürsorglich gewaschen (Bild: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke)

Puder, Lotions, Pflegetücher, Cremes oder doch besser Öle – so manches, was das Kind für seine Pflege benötigt, stellt Eltern anfangs vor große Herausforderungen. Welche Pflegeprodukte braucht man und auf welche kann man problemlos verzichten? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Kleines rundum verwöhnen.

Zartes Wesen: Nach der Geburt benötigt Babys Haut eine besondere Zuwendung, denn sie ist etwa drei- bis fünfmal dünner als die Haut eines Erwachsenen. Da die Schutzfunktion bei Babys noch nicht voll entwickelt ist, trocknet Babyhaut viel schneller aus und Schadstoffe können leichter eindringen.

Frischgebackene Eltern stehen oft rätselhaft vor Einkaufsregalen, die vollgepackt sind, mit den unterschiedlichsten Babypflegeprodukten. Doch braucht man diese wirklich? Nein, sagen Experten.
Frischgebackene Eltern stehen oft rätselhaft vor Einkaufsregalen, die vollgepackt sind, mit den unterschiedlichsten Babypflegeprodukten. Doch braucht man diese wirklich? Nein, sagen Experten. (Bild: Madlen Deutschenbaur auf Pixabay)

Spezielle Babyprodukte sollten daher frei von synthetischen Duft- und Farbstoffen, Parabenen, PEG-Emulgatoren und Mineralölen sein, damit die empfindliche Haut der Neuankömmlinge nicht juckt, brennt oder sich rötet.

Eine kleine, feine Routine

Ansonsten gilt für die Pflege der Kleinen: Weniger ist mehr. Babys werden – außer im Windelbereich – normalerweise nicht schmutzig, deshalb ist es vollkommen ausreichend die Kleinen morgens und abends mit einem weichen Waschlappen und klarem, lauwarmem Wasser zu waschen. Wichtig ist hierbei, dass Hautfalten, die Beugen unter den Armen sowie hinter den Ohren sanft und gründlich gereinigt werden – denn hier können schnell Hautreizungen und Rötungen entstehen.

Ein weicher Waschlappen und klares, lauwarmes Wasser reichen anfänglich für die Körperpflege der Minis vollkommen aus.
Ein weicher Waschlappen und klares, lauwarmes Wasser reichen anfänglich für die Körperpflege der Minis vollkommen aus. (Bild: picture alliance / Zoonar | Przemyslaw Iciak)

Um Babys zarte Haut zu schützen und den natürlichen Säureschutzmantel nicht anzugreifen, reicht es, das Kleine einmal in der Woche zu baden. Neigt es zu trockener Haut, empfehlen Hebammen, das Badewasser mit einem Esslöffel Mandelöl anzureichern.

Auch Shampoo für die Haare ist zu Beginn nicht notwendig. Es reicht, das Köpfchen gelegentlich sanft und ohne Druck mit einem feuchten Waschlappen zu säubern, denn Neugeborene haben eine weiche, sehr empfindliche Fontanelle – eine Lücke zwischen den Knochen des Schädeldachs, die sich innerhalb der ersten Lebensmonate schließt.

Was das Baby allerdings von Anfang an liebt und genießt, sind weiche Bürstenstriche. Hat das Kind später kräftigeres Haar, bietet sich ein mildes Babyshampoo ohne Duftstoffe an. Nach der Haarwäsche darf dann auch geföhnt werden. Allerdings nur lauwarm und mit einem Mindestabstand von circa 30 Zentimetern.

Windel wechsle dich!

Egal, ob großes oder kleines Geschäft: Windeln sollten häufig gewechselt werden, um Hautreizungen im Genitalbereich vorzubeugen. Zum Säubern des Pos und des Genitalbereichs am besten einen weichen Waschlappen und klares, lauwarmes Wasser verwenden. Feuchttücher enthalten fast immer Duftstoffe, die Allergien und Rötungen auslösen können. Ist der Po doch mal wund, sollte dieser schnell behandelt werden.

Mutter bei der Babypflege wechselt die Stoffwindeln bei ihrem Baby
Mutter bei der Babypflege wechselt die Stoffwindeln bei ihrem Baby (Bild: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke)

Empfehlenswert ist dann ein Windelbalsam aus verschiedenen Ölen oder ein Rose-Teebaum-Balsam. Aber auch der Klassiker – die Wundschutzsalbe mit Zink – hilft schnell dabei, eine Windeldermatitis in den Griff zu bekommen. Bleibt der Po nach drei Tagen noch wund, sollten sich die Eltern an den Kinderarzt wenden.

Nicht zu viel cremen

Generell sollte die gesunde, zarte Babyhaut eher überhaupt nicht bis selten eingecremt werden, da sich diese noch gänzlich von selbst regeneriert. Lediglich im Winter benötigt die feine Gesichtshaut eine reichhaltigere Pflege, um diese vor Kälte und Wind zu schützen. Ein Wind-und-Wetter-Balsam mit einem hohen Bienenwachsanteil ist dann goldwert. Sein hoher Fettanteil legt sich wie ein Schutzmantel über die Haut. Bei kleinen Schnupfnasen ist die Haut im Mund-Nasen-Bereich häufig gereizt, dann helfen eine Nasensalbe mit mineralischen Salzen oder ein Engelwurzbalsam.

Eine Frau reibt ihr Baby mit Hautcreme ein (gestellte Szene).
Eine Frau reibt ihr Baby mit Hautcreme ein (gestellte Szene). (Bild: picture alliance / Christin Klose | Christin Klose)

Achten Sie am besten darauf, dass der Bereich um Mund und Nase trocken bleibt. Auch Speichel führt zu Reizungen. Schnullern kann diesen Effekt verstärken. Wenn möglich, die Kleinen so wenig wie möglich nuckeln lassen.