Gesundheit Arzneimittel: Deutschland bleibt wichtiger Produktionsstandort

Arzneimittel: Deutschland bleibt wichtiger Produktionsstandort
Der Apotheker Martin Schulze stellte eine interessante Studie zum Produktionsstandort wichtiger Arzneimittel vor. (Bild: mycare.de)

Die Versandapotheke mycare.de untersuchte die Produktionsstandorte der in Deutschland meistverschriebenen Medikamente. Das Ergebnis: 42 Prozent der Top 50 Arzneimittel werden in Deutschland hergestellt! Bei der Untersuchung wurde zudem festgestellt, dass die meisten ausländischen Produktionsstandorte für Medikamente in Rumänien und Polen angesiedelt sind.

Jedes Jahr dasselbe Spiel: Vor Beginn der Herbst-/Winterzeit wird davor gewarnt, dass sich eine Knappheit bei bestimmten Medikamenten abzeichnet. Angesichts dieser Meldungen um eine Medikamentenknappheit in Deutschland stellt sich zunehmend die Frage, wo sich die Produktionsstandorte von Arzneimitteln befinden. Die Versandapotheke mycare.de hat diese Frage zum Anlass genommen, die Herstellungsorte der 50 meistverordneten Medikamente in Deutschland zu untersuchen. Die Analyse belegt, dass der Pharmastandort Deutschland weiterhin eine große Bedeutung hat.

Starke deutsche Produktionsstandorte

Die Untersuchung brachte überraschende Ergebnisse. Demnach werden von den 50 untersuchten Arzneimitteln 21 ganz oder teilweise in Deutschland produziert. 14 Medikamente werden ausschließlich am Produktionsstandort Deutschland hergestellt, bei sieben weiteren gibt es zusätzliche Fertigungsstätten im Ausland. Somit werden 42 Prozent der meistverordneten Medikamente komplett in Deutschland hergestellt.

Interessant ist die geografische Verteilung der deutschen Produktionsstandorte. Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt, hier werden sechs Medikamente produziert. Allein vier davon werden am Standort Barleben hergestellt. Danach folgt Hessen mit vier Standorten. Hier werden zwei Medikamente in Frankfurt/a.M. hergestellt. Auf den weiteren Plätzen folgen Berlin, Baden-Württemberg und Bayern. Mit jeweils drei Medikamenten sind diese Bundesländer ebenfalls wichtige Standorte der Arzneimittelproduktion. Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind in dieser Tabelle mit jeweils einem Medikament vertreten.

Internationale Standorte sind wichtig

Die Untersuchung zeigt aber auch deutlich, dass internationale Produktionsstandorte eine zentrale Rolle in der Arzneimittelversorgung Deutschlands einnehmen. Ein Großteil der am häufigsten verordneten Arzneimitteln werden jedoch grenzüberschreitend hergestellt. Rumänien führt die Tabelle mit neun Arzneimitteln an. Es folgen Polen und Spanien mit jeweils sieben produzierten Medikamenten. In Italien und Malta werden vier Medikamenten hergestellt, aus Tschechien, Slowenien, Ungarn und den Niederlanden kommen jeweils drei Arzneimittel. Weitere Produktionsstandorte befinden sich in Österreich, Frankreich, Irland und Griechenland.

Viele Wirk- und Hilfsstoffe kommen aus Asien

„Eine hohe Anzahl an Produktionsstätten in Deutschland ist sicherlich ein positives Zeichen, jedoch garantiert sie nicht zwangsläufig eine lückenlose Verfügbarkeit von Medikamenten. Ein oft übersehener Aspekt ist die Herkunft der Wirk- und Hilfsstoffe, die in vielen Fällen aus dem asiatischen Raum stammen. Während uns die Produktionsorte der Tabletten weitestgehend bekannt sind, gibt es bei der Angabe der Herkunft der einzelnen Bestandteile noch Spielraum für mehr Transparenz. Eine klare Kennzeichnung, ähnlich wie in der Lebensmittelindustrie, könnte zusätzlichen Mehrwert schaffen“, erklärt Martin Schulze, Apotheker und Leiter der pharmazeutischen Kundenbetreuung bei mycare.de.

Zur Untersuchung

Für diese Analyse wurden die Top 50 Arzneimittel in Deutschland nach Anzahl der verordneten Tagesdosen im Jahr 2023 untersucht und die Herstellungsorte der einzelnen Medikamente herausgearbeitet. Dabei wurden sowohl inländische als auch ausländische Produktionsstandorte berücksichtigt. Bei Arzneimitteln mit mehreren Produktionsstandorten wurde der Hauptproduktionsort oder der für den deutschen Markt relevanteste Standort erfasst.

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