Friedrichshafen (dab) – Wochenlang haben die Verantwortlichen des VfB Friedrichshafen gekämpft, doch nun steht fest: Der MTU-Hallencup 2020 muss aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. Es wird im Dezember also keinen Budenzauber von Europas besten U15-Fußballtalenten in der meist ausverkauften ZF Arena geben. Das WOCHENBLATT hat mit Cheforganisator Klaus Segelbacher kurz nach Bekanntgabe der Absage gesprochen.
Herr Segelbacher, wie sehr schmerzt es Sie und das gesamte Orga-Team, den diesjährigen MTU-Hallencup nun doch absagen zu müssen?
Es stimmt uns alle sehr traurig, aber wir müssen realistisch sein: Derzeit steigen die Infektionszahlen wieder an. Wir haben wochenlang überlegt, wie wir sämtliche Hürden überwinden können, aber es kamen quasi jede Woche neue Auflagen hinzu.
Was meinen Sie genau?
Beispielsweise wäre ein Verkauf von Speisen im Innenbereich nicht möglich gewesen und wir hätten unter anderem viele Bereiche wie die Umkleidekabinen ständig neu desinfizieren müssen. Dazu lebt der MTU-Hallencup von der Stimmung der Fans, eine volle Halle ist derzeit allerdings noch undenkbar. Wir VfB-Verantwortlichen müssen zudem auch den finanziellen Aspekt bedenken: Dürfen lediglich wenig Zuschauer in die Arena und die Einnahmen über den Verzehr wären minimal, wäre der Cup für uns ein Minusgeschäft.
Hinzu kommt der organisatorische Aufwand.
Richtig. Ich habe die letzten Wochen immer wieder gebuchte Flüge und Hotels aufgeschoben, aber nun mussten wir eine Entscheidung fällen. Viele Klubs haben bis zuletzt gehofft, dass wir es doch noch hinbekommen. Es gab kaum Absagen, denn der MTU-Cup zählt mittlerweile zu den renommiertesten Jugendturnieren Europas und alle Teams haben sich bei uns immer sehr wohl gefühlt. Zudem höre ich aus dem Ausland stets großes Lob, wie vorbildlich wir in Deutschland mit der Pandemie umgehen.