Deutsche Jugendmeisterschaft im 420er in Warnemünde: Hannes Wehrle und Finn Meichle segeln auf Platz zwei

Hannes Wehrle und Finn Meichle segeln auf Platz zwei
Hannes Wehrle (l., JSR) und Finn Meichle (r., WYC) wurden zum Abschluss ihrer Segelkarriere in der Jugendjolle 420er Deutsche Vizejugendmeister. Trainer Lutz Kirchner (Mitte) hatte das Team vom Bodensee optimal auf die Meisterschaft vorbereitet. (Bild: Amelie Wehrle)

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Bei der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft der vorolympischen 420er-Jollen sind Hannes Wehrle (Jollensegler Reichenau) und sein Vorschoter Finn Meichle (Württembergischer Yacht-Club) auf Rang zwei gesegelt. Am Start der Meisterschaft auf der Ostsee vor Warnemünde waren 79 Teams.

Warnemünde gilt bei den Seglern als Starkwindrevier. Und so sollte es sich diesmal auch weitgehend zeigen. Hannes Wehrle (15 Jahre) und Finn Meichle (17 Jahre) hatten schon beim Training vor der Jugendmeisterschaft Wind bis acht Beaufort. Heftig wehen sollte es auch an den ersten Tagen der Regatta. „Der erste Tag war dann nicht so extrem, aber eine große seitliche Welle rollte durch den Regattakurs“, beschreibt Finn Meichle die Bedingungen für die ersten Wettfahrten. „Es war schwierig, schnell zu segeln, wir hatten schon Mühe mit dieser Welle – aber die Ergebnisse hatten gepasst. Ärgerlich war nur der sechste Platz“, so Meichle weiter. Die beiden anderen Wettfahrten beendeten sie als Erste und Zweite.

Für den zweiten Tag war zunächst weniger Wind angesagt. „Es war aber ähnlich, nur weniger Welle“, so Meichle weiter. Taktisches Reagieren auf Winddreher und Böen war nun mehr gefragt. „Wir haben einen schnellen Weg gefunden, ohne einen Streicher zu fahren“, so der Vorschoter. Die Plätze 3-3-1 ergänzten die Ergebnisliste. Damit waren sie als Zweite für die Gold-Flotte der besseren Hälfte qualifiziert.

Der dritte Tag gestaltete sich schwierig auf dem Wasser. Zwei Windsysteme standen gegeneinander. Fast drei Stunden mussten die Segler auf den Start warten, durchaus eine mentale Herausforderung für die Jugendlichen. „Wir sind mit frischen Gedanken aufs Wasser“, schüttelte Finn Meichle die Wartezeit ab. Doch da wurde es dann richtig herausfordernd: Auf einer Seite des Regattakurses lief eine Strömung mit 30 Metern pro Minute, auf der anderen Seite mit nur fünf Metern pro Minute, wie ihr Trainer Lutz Kirchner vor dem Start gemessen hatte. Es galt also, diesen Unterschied optimal auszunutzen. „Wir mussten extrem aufpassen. Und vor allem auf dem Vorwindkurs mit der stärkeren Strömung fahren“, erklärt Finn Meichle. Der Wind war dafür ziemlich schwach – nicht gerade ein Vorteil für die beiden schon vergleichsweise schwereren Jungs. Doch über einen zweiten und einen dritten Platz brauchten sie sich nicht beklagen. Die führenden Schweriner Moritz Borowiak und Noel Theiner kamen in umgekehrter Reihenfolge auf die gleichen Ergebnisse, so dass der Abstand von zwei Punkten unverändert blieb.

Am vierten Tag wurde dann nur noch von Land auf die flautige Ostsee geschaut. „Es wurde leider frühzeitig abgebrochen“, kommentiert Finn Meichle. Denn die beiden waren richtig heiß auf weitere Wettfahrten – hatten sie mit diesem sechsten Platz am ersten Tag noch keinen wirklichen Streicher in der Liste. „Unsere Gegner hätten sich dagegen nichts mehr erlauben dürfen“, trauert er der verpassten Chance auf eine Verbesserung am letzten Tag hinterher. Unter dem Strich ist die Bilanz positiv: „Wir sind noch nie eine so gute Serie mit acht Rennen gesegelt.“

Somit geht die 420er-Karriere von Hannes Wehrle und Finn Meichle mit einem Vizejugendmeistertitel zu Ende. Denn die beiden sind schon in den Sommerferien in die olympische Bootsklasse 49er umgestiegen.

(Vereinsmitteilung: WYC)