Zu einem großartigen Erfolg segelten Sophie Schneider und Victoria Egger vom Württembergischen Yacht-Club (WYC) bei der Weltmeisterschaft der vorolympischen Skiffjollenklasse 29er. Unter 258 Teams kamen sie im dänischen Aarhus auf Rang 24 – und in der Damenwertung auf einen sensationellen dritten Platz!
Das Beste kam zum Schluss: Am letzten Tag waren sie bei fünf bis sechs Windstärken gut in Fahrt und mit Platz zwölf im letzten Rennen der Gold-Fleet (45 Boote) verbesserten sich Schneider/Egger noch auf Rang 24. Damit hatten sie sogar eine „Segelnummer“ errungen. Denn die besten 25 der WM dürfen im folgenden Jahr mit der Platzziffer (also 1 bis 25) statt der vierstelligen Registriernummer im Segel antreten. Sehr oft werden die beiden das jedoch nicht genießen können. „Es war wahrscheinlich unser letzter großer Wettkampf im 29er“, so Sophie Schneider. In zwei Wochen werden sie in die olympische Klasse 49er FX umsteigen. Im 29er steht nur noch die Deutsche Meisterschaft im Oktober auf dem heimischen Revier vor Friedrichshafen an.
„Wir sind sehr happy mit dem Ergebnis“, blickt Steuerfrau Sophie Schneider (17 Jahre) auf die Regattawoche auf der dänischen Ostsee zurück. „Sogar überwältigt“, ergänzt Vorschoterin Victoria Egger (16). Denn begonnen hatte der Aufenthalt in Dänemark mit einem schweren Unfall. Beim Start zu einem Trainingsrennen wurden die beiden WYC-Seglerinnen von zwei anderen Booten in die Zange genommen. Bei der Kollision wurde Victoria Egger hart am Nacken getroffen. Mit Verdacht auf einen Wirbelbruch kam die 16-Jährige ins Krankenhaus. Dort wurde dann „nur“ ein Schleudertrauma mit Gehirnerschütterung diagnostiziert. Fünf Tage Bettruhe statt Training waren angesagt.
Gerade rechtzeitig zum Start der WM war Victoria Egger wieder einsatzbereit. Mit wenig Training auf dem WM-Revier gingen die beiden jungen Frauen in den Wettkampf, hatten daher keine großen Erwartungen und wollten einfach noch das Beste aus der Situation machen. Die ersten beiden Tage lief es noch nicht so berauschend. „Wir sind nicht in unseren Flow gekommen“, beschreibt Victoria Egger die ersten beiden Tage mit ablandigem Wind, der immer von vielen Drehern durchsetzt war. Doch am dritten Tag war der Wind stärker, kam von einer anderen Seite – und endlich lief es wieder optimal.
Mit vier Spitzenergebnissen an diesem Tag verbesserten sie sich von Rang 71 auf 25 – und waren damit für die Gold-Fleet der besten 45 Teams qualifiziert. Nach neun weiteren Wettfahrten in dieser Spitzengruppe waren sie schließlich als zweitbestes deutsches Team auf Rang 24 und Dritte in der Damen-Wertung. Freudestrahlend standen sie bei der Siegerehrung auf dem Podium und nahmen die Bronze-Medaille entgegen.
Die Platzierungen der weiteren Teilnehmer vom WYC: Tim Engstler und Linus Lautenschläger Platz 121, Elias Benz Platz 193 sowie Jana Schneider und Augustin Mayer auf Rang 210.
(Vereinsmitteilung: WYC)