Lindau – Die Möbelrestaurierung Lindau arbeitet seit fünf Jahren in Lindau im Zeughausgässele 3 (ehemals Piano Ranftl) alte Möbel, wie z.B. Schränke, Kommoden, Truhen, Stühle, Tische, Bilderrahmen und auch Holzobjekte aller Art wieder auf. Die erfahrene Restauratorin Sigrid Langowski übernimmt auch Stuhlgeflechte und Vergoldungen. Ihr Spezialgebiet ist die Handpolitur nach alten Rezepten auf edlen Hartholzmöbeln aus dem Barock, dem Klassizismus und dem Biedermeier.
Angefangen hat Sigrid Langowski mit einer Lehre im Tischlerhandwerk in einem Kunst- und Antiquitätenhaus in Hannover. Dort hat sie das Handwerk bis zur Gesellenprüfung sozusagen von der Pike auf erlernt. Die gewissermaßen „wissenschaftliche Seite“ hat sie bei einem Volontariat im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart kennengelernt.
Besonders stolz ist sie auf die Fähigkeit, selbst eine Schellackhandpolitur anfertigen zu können. Schellackpolitur ist die Oberflächenbehandlung von Holzoberflächen mit in Ethanol gelöstem Schellack. Dabei wird auf dem Holz durch wiederholtes Auftragen und Polieren der Schellacklösung eine spiegelglatte und hochglänzende Oberflächenbeschichtung erzeugt – ein Handwerk, das heutzutage nicht mehr viele beherrschen.
In der Folge hat sich Langowski in Hildesheim selbstständig gemacht. Der Begriff des Restaurators an sich ist nicht geschützt. Ohne Meistertitel darf man das Handwerk trotzdem nicht so ohne weiteres ausüben. Mit einer Sondergenehmigung der Handwerkskammer darf sie aber weiter ohne Zeitbegrenzung Möbel fachgerecht restaurieren. Lediglich Neubauten bleiben ihr verwehrt. Das hat sie aber auch gar nicht vor. Ihr Herzblut schlägt für die Wiederherstellung alter Möbel.
Bald hat es sie aus persönlichen Gründen nach Achberg verschlagen. 2015 folgte der Umzug nach Lindau. Dort hat sie im Zeughausgässele 3 (ehemals Pianohaus Ranftl) eine geeignete Werkstatt gefunden. Viele interessierte Besucher schauen bei ihr vorbei und freuen sich, dass es dieses alte Handwerk noch gibt.
Sigrid Langowski: „ Die meisten Aufträge bekomme ich aus der Region. Meist handelt es sich um Erbstücke, die Kunden aufarbeiten bzw. fachgerecht restaurieren lassen wollen. Je nach Arbeits- und Zeitaufwand kann das schon mal zwei bis drei Monate dauern, bis die Kunden das gute Stücke wieder in Empfang nehmen können“. Dem Auftrag geht in den meisten Fällen ein Anruf voraus. Langowski kommt auch ins Haus, um die Exponate persönlich in Augenschein zu nehmen. Es folgt ein Kostenvoranschlag. Danach müssen sich die Kunden entscheiden, ob sie den Auftrag erteilen wollen.
In der Werkstatt hat die Restauratorin einen ausreichenden Vorrat an passenden Hölzern und Furnieren. Dann kann es losgehen. Wenn man die Werkstatt auf der Insel betritt, spürt, ja erfühlt man sofort den feinen Geruch von Holz, Politur und Farbe und man weiß sofort: Hier wird mit viel Liebe zu den Materialien aber auch zum Kunstobjekt im Detail fachmännisch gearbeitet. Jedes Möbelstück, das die Werkstatt verlässt, bekommt ein Zertifikat. Darin wird die Echtheit und fachgerechte Restaurierung bestätigt.
Wenn Corona überstanden ist, will Sigrid Langowski auch wieder Kurse zum Selbermachen unter fachkundiger Anleitung anbieten. Dann kann jeder Teilnehmer sein Lieblingsstück unter ihrer Aufsicht in ihrer Werkstatt selbst zu neuem Leben erwecken.
Gerne kommt sie bei Interessierten vorbei und bietet einen unverbindlichen Kostenvoranschlag an! Wenn jemand Fragen oder Anregungen oder sonstige Auskünfte wünscht, dann kann man sich gerne mit der Fachfrau in Verbindung setzen. Sigrid Langowski: „Ich freue mich auf jeden Anruf“!
Weitere Infos unter www.restaurierung-lindau.de, wie auch unter Facebook https://www.facebook.com/Restaurierung-Lindau-519313294755372
Wilfried Vögel