Wo könnten in Tuttlingen großflächige Photovoltaik-Anlagen entstehen? Mehrere Flächen, die theoretisch in Frage kämen, hat die Stadtverwaltung jetzt festgestellt. Ob dort auch Energie erzeugt wird, muss freilich von Fall zu Fall unterschieden werden – „und hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle“ so OB Michael Beck.
Eins machte OB Michael Beck gleich deutlich: „Dass eine Fläche hier erwähnt wird, heißt nicht automatisch, dass auch eine PV-Anlage gebaut wird. Das klären wir im Dialog – und zwar Fall für Fall“, so der OB. „Pachtverhältnisse und jetzige Nutzung spielen dabei auf jeden Fall eine Rolle.“ Sinn der Untersuchung sei es vielmehr gewesen, einmal grundsätzlich zu überprüfen, ob und wo es generell möglich wäre, weitere Freiflächen-PV-Anlagen in Tuttlingen oder den Stadtteilen zu errichten. Eine größere Anlage bei der ehemaligen Deponie Hasenholz plant die Stadt ja bereits.
Der Fachbereich Stadtentwicklung, Mobilität und Klimaschutz nahm daher das gesamte Stadtgebiet unter die Lupe. Schließlich bietet Freiflächen-PV mehrere Vorteile: Die Energieausbeute pro Hektar ist zigfach größer als bei Biogas, und anders als bei kleinteiligen Anlagen auf Dächern können auf Freiflächen vergleichsweise einfach und zügig große und leistungsstarke Anlagen errichtet werden.
Der Schwerpunkt der Untersuchung lag bei Flächen, die der Stadt selber gehören. Auch wurden vor allem Flächen mit mindestens fünf Hektar näher untersucht. Allein schon aus topographischen oder naturschutzrechtlichen Gründen fielen viele Flächen aus der Untersuchung. In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses stellte Anna Sucheta-Bock die in Frage kommenden Liegenschaften vor:
- In der Kernstadt Tuttlingen gibt es mögliche Standorte in der Nordstadt bei der Papiermühle, am Leutenberg, im Maiental und zwischen dem Weningsbronner und Aichhalder Hof.
- Die Potenziale in Möhringen konzentrieren sich überwiegend im südlichen Teil des Donautals sowie vereinzelt auf den Hochebenen in den Gewannen Hinter dem Scheibenbuck und Schweinbühl.
- In Nendingen kämen Flächen beim Häldele und unterhalb der Hochebene Leutenberg in Betracht. Die Grundstücke in den Gewannen Obere und Untere Berchenreute stellen attraktive Entwicklungsflächen dar.
- In Eßlingen wurden keine geeigneten Flächen festgestellt.
Als nächstes werden die genannten Flächen nun weiter untersucht. Dabei geht es auch um Faktoren wie Pacht- und Nutzungsstruktur, Bodenqualität, Wirtschaftsfunktionen und Naturschutz. Mit Landwirten gab es schon ein erstes Informationsgespräch, bei dem Matthias Teufel, ein Landwirt aus dem Landkreis Rottweil, über seine Erfahrungen mit Photovoltaik-Anlagen berichtet hat. Die Ergebnisse der Untersuchung werden dem Gemeinderat erneut vorgestellt.
(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)