Im Freilichtmuseum bleibt man schön auf dem Teppich

Im Freilichtmuseum bleibt man schön auf dem Teppich
Passend zur Sonderausstellung „Ein roter Faden durchs Museum: TEXTIL“ (ab Mai) halten Erlebnisführerinnen und Erlebnisführer aus dem Museum zusammen mit Landrat Stefan Bär (ganz links), Vera Jovic-Burger, zuständig für den Museumsbetrieb (4.v.l.), Neuhausens Bürgermeisterin Marina Jung (4.v.r.) und Museumsleiter Jochen Schicht (3.v.r.) den roten Faden. (Bild: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck)

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Es geht wieder los! Das Freilichtmuseum in Neuhausen ob Eck startet am Samstag, 30. März, mit Volldampf in die neue Saison. Esel, Ziegen und Kaninchen kehren als Erste zurück aufs Museumsgelände.

Auch die Museumsführer scharren mit den Füßen. Bis Anfang November erwartet die Besucherinnen und Besucher ein prall gefülltes Programm, natürlich wieder mit den beliebten beiden Höhepunkten „Großer Fuhrmannstag“ (7.7.) und Museums-Kirbe (5.-6.10.). Und auch das Jahresthema „Textil“ verspricht einiges: Sonderausstellung, Kurse und einen Tuchmarkt. Landrat Stefan Bär, Neuhausens Bürgermeisterin Marina Jung, Vera Jovic-Burger, zuständig für den Museumsbetrieb und der neue Museumsleiter Jochen Schicht stellten vor Ort das Programm 2024 vor.

„Die Saison 2024 bedeutet für uns einen Neustart. Ein neu formiertes Team tritt voller Elan und mit vielen Ideen an, um die Entwicklung des Freilichtmuseums anzuschieben“, freute sich Landrat Stefan Bär. Neuhausens Bürgermeisterin Marina Jung betonte die Bedeutung der Kultur- und Bildungseinrichtung für ihre Gemeinde: „Neben dem Southside-Festival ist Neuhausen ob Eck nicht zuletzt auch durch das Freilichtmuseum überregional bekannt.“

Laut dem neuen Museumsleiter Jochen Schicht, seit Januar im Amt, sei es trotz kurzer Vorlaufzeit gelungen, neben den bekannten Klassikern wie beispielweise den Osterspaß für Familien (1.4.), den Bier- und Backtag (9.6.) oder die Märchenwoche (1.-4.8.) auch neue Angebote zu schaffen: „Ab Mai ist unter dem Titel ‚Ein roter Faden durchs Museum: TEXTIL‘ eine Sonderausstellung zu sehen. Diese bespielt das Weberhaus, die Schneiderwerkstatt im Kaufhaus Pfeiffer und das Bauernhaus Biehle.“ Die Kuratoren schlagen den Bogen von der Geschichte des Garns bis hin zur umweltbelastenden Massenproduktion in Asien und von der Geschichte des Oberhemdes bis hin zum Kleiderüberangebot moderner Gesellschaften in Europa. An zwei historischen Webstühlen entstehen ein Teppich sowie Stoff für ein Hemd, das während der Kirbe für einen guten Zweck versteigert werden soll. Kurse und ein großer Markt zum Thema TEXTIL am 1. September prägen darüber hinaus das Jahresthema.

Eine zusätzliche Attraktion findet sich im Bauernhaus Biehle: Die beiden aus der Region stammenden Fotokünstler Ronja Hermann und Ben Maier haben einen Raum in eine Camera obscura verwandelt. Eine Camera obscura besteht aus einem lichtdichten Kasten oder Raum, in den durch ein schmales Loch das Licht einer beleuchteten Szene auf die gegenüberliegende Rückwand trifft. Auf der Rückwand entsteht dabei ein auf dem Kopf stehendes und seitenverkehrtes Bild dieser Szene. Das Bild ist lichtschwach und nur bei ausreichender Abdunkelung gut zu sehen. Die Camera Obscura im Bauernhaus Biehle zeigt den Dorfplatz auf dem Kopf stehend und konfrontiert die Besucher mit den Anfängen der Fotografie.

Zum „Muttertag“ am 12. Mai beschäftigt sich im Schafstall eine kleine Ausstellung mit dem Thema „Muttersein im Wandel der Zeit“. Am Internationalen Museumstag (19.5.) beleben unter dem Motto „Landpartie“ elegante Stadtbewohner in historischer Kleidung das Museumsdorf und veranstalten nachmittags eine große Modenschau. An mehreren Terminen bringt das Seniorentheater „Freilich!“ das Stück „Hans oder Grete“ auf die Bühne, welches sich mit dem letzten Lebensviertel beschäftigt.

Auch das Führungs- und Vermittlungsprogramm kann mit neuen Formaten aufwarten. So bietet die Gauklergruppe „Bar-jeder-Vernunft“ Spuk-Führungen als interaktives Sprechtheater an, „Mit dem Knecht in den Schwarzwald“ sowie „Stein gehabt“ heißen neue Führungsangebote und für Firmen, Gruppen und Vereine wurde das Teambuilding-Modul „Ein Bauerntag im Jahr 1889“ entwickelt. Selbstverständlich sind alle Schulen eingeladen, sich am Programm „Schule im Museum“ zu beteiligen. Dauerbrenner hier ist das Format „Vom Korn zum Brot“, inklusive Brotbacken am historischen Ofen. Es gibt aber auch noch viele andere Themen.

In Sachen gastronomischer Angebote auf dem Gelände läuft die Pächtersuche für die Museumsgaststätte Ochsen zwar unvermindert weiter, dennoch ist es Schicht und seinem Team gelungen, Alternativen zu entwickeln. So werden die Großveranstaltungen wie bereits 2023 durch Yannick Traut vom Gasthaus Hotel zum Kreuz in Stetten am kalten Markt in bewährter Manier betreut. Für die übrigen Wochenenden akquirierte die Museumsleitung einen Foodtruck-Betreiber, der auf dem Gelände eine gastronomische Bewirtung sicherstellt. Unter der Woche können im Museumsladen kleine Speisen und Getränke erworben werden. Und für angemeldete Gruppen bietet die Museumsverwaltung über örtliche Catering-Unternehmen Mittagessen oder Kaffee und Kuchen in Ochsen oder Schafstall an.

Das gesamte Museumsprogramm für 2024 samt Kurs- und Führungsangeboten gibt es online unter: freilichtmuseum-neuhausen.de.

(Pressemitteilung: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck)