Artenvielfalt bewahren NABU und Landkreis Sigmaringen starten Pflegemaßnahme in der Sandgrube Ursendorf

NABU und Landkreis Sigmaringen starten Pflegemaßnahme in der Sandgrube Ursendorf
Indem sie offene Steilwandbereiche weiter nutzen können, profitieren Vogelarten wie der Bienenfresser vom Erhalt des Lebensraums in der Sandgrube Ursendorf. (Bild: Landkreis Sigmaringen)

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Mit einem gemeinsamen Projekt wollen die Ortsgruppe Mengen-Scheer-Hohentengen-Ostrach im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landkreis Sigmaringen den Artenreichtum in der Sandgrube Ursendorf erhalten und fördern. Mit der Pflegemaßnahme sollen bestehende Biotope und die dort lebenden seltenen Lebensgemeinschaften gesichert und aufgewertet werden. Die Umsetzung soll in den kommenden Tagen beginnen.

Teile der Sandgrube Ursendorf in der Gemeinde Hohentengen sind seit dem 13. Januar 1939 als Naturdenkmal ausgewiesen. Als Trockenbiotop beherbergen sie eine besonders artenreiche Flora und Fauna. So leben in der Sandgrube zahlreiche seltene Wildbienen sowie Amphibien und Vögel. Nachdem die NABU-Ortsgruppe im vergangenen Jahr bereits mit einem Vortrag auf die Besonderheiten der Sandgrube aufmerksam gemacht hatten, wurde in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Sigmaringen nun die gemeinsame Pflegemaßnahme zum Erhalt und zur Förderung des Artenreichtums im Naturdenkmal auf den Weg gebracht.

Zahlreiche ehemals wertvolle und artenreiche Biotope im Landkreis Sigmaringen wachsen zu, weil sich die ursprüngliche extensive Nutzung dieser Biotope heutzutage wirtschaftlich nicht mehr rechnet. Das Naturdenkmal der Sandgrube ist ein Beispiel dafür. Einst durch Menschenhand geschaffen, konnten dort zahlreiche seltene Arten ein Rückzugsgebiet und damit Lebensraum finden, der in der Umgebung so nicht mehr zu finden ist. Insbesondere Wildbienen finden in den offenen Bodenstellen und gut besonnten sandigen Bereichen einen ganz besonderen Lebensraum, in dem sie ihre Niströhren bauen können. Offene Steilwandbereiche in der Sandgrube können von Vogelarten wie dem Bienenfresser oder von Uferschwalben genutzt werden, die hier ihre Brutröhren anlegen.

Da das Naturdenkmal allerdings schleichend und langsam überwachsen wird, geht der Lebensraum der bedrohten Tier- und Pflanzenarten auf Dauer verloren. Indem sie den Gehölzaufwuchs auf der Fläche zurückdrängt, soll die geplante Pflegemaßnahme dem entgegenwirken und den Lebensraum weiterhin erhalten. Dazu werden das Strauchwerk und der Baumbestand auf der Fläche zurückgenommen, sodass die ursprüngliche Offenlandschaft mit den notwendigen Offenbodenstellen wiederhergestellt wird. Die weitere Nachpflege soll dafür sorgen, dass der Lebensraum auch zukünftig in seinem Zustand erhalten bleibt.

(Pressemitteilung: Landkreis Sigmaringen)