Nach Schockanrufen: Mitglied von Betrügerbande festgenommen

Nach Schockanrufen: Mitglied von Betrügerbande festgenommen
Betrüger mit Schockanrufen festgenommen - Die Polizei warnt weiterhin. (Bild: picture alliance / Fotostand | Fotostand / K. Schmitt)

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Nachdem am vergangenen Freitag abermals eine Welle von Schockanrufen über die Landkreise Ravensburg und Sigmaringen rollte, gelang es Polizei und Staatsanwaltschaft, einen der Betrüger in Haft zu bringen.

Die Täter der Anrufe kontaktierten im Laufe des Freitags gezielt ältere Personen und gaben sich als Angehörige aus, die einen schweren oder gar tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätten und nun eine Kaution benötigten, um einer Haft zu entgehen. Während der Großteil der Angerufenen nicht auf die Forderung einging und auflegte, fuhr ein 68-Jähriger aus Bad Saulgau daraufhin zur Bank und hob einen fünfstelligen Euro-Betrag ab.

Mit einem der Betrüger, einem vermeintlichen Staatsanwalt, hatte er am Telefon eine Übergabe der Kaution in Ravensburg ausgemacht. Der 68-Jährige, dem langsam Zweifel an der Geschichte kamen, fuhr daraufhin in die dortige Franz-Stapf-Straße. Die Polizei, die zwischenzeitlich von dem Vorfall unterrichtet wurde, erwartete den Geldabholer am Übergabeort, sodass er noch an Ort und Stelle festgenommen werden konnte. Zu einer tatsächlichen Übergabe der Geldsumme kam es nicht.

Der 50 Jahre alte polnische Geldabholer wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg am Samstag beim Amtsgericht Ravensburg vorgeführt. Dort wurde ein Untersuchungshaftbefehl gegen den Tatverdächtigen erlassen. Er wurde im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Polizei warnt vor derartigen Anrufen

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei nochmals vor Betrügern an Telefon und Handy. Egal ob Schockanrufe, Enkeltrick-Versuche oder falsche Polizeibeamte am Telefon – seien Sie misstrauisch! Prüfen Sie die Hintergründe des Anrufs, wenn von Ihnen Geld oder andere Wertgegenstände gefordert werden. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und kontaktieren Sie Angehörige oder die Polizei unter 110!

(Pressemitteilung: Polizeipräsidium Ravensburg)