Sonne brennt kein Loch in Lohntüte Bei Gluthitze gibt es Ausfallgeld für Dachdecker

Bei Gluthitze gibt es Ausfallgeld für Dachdecker
Sie arbeiten ganz oben – und oft in praller Sonne: Dachdecker machen zwar „hohe Jobs“, aber bei hohen Temperaturen brauchen sie auch einmal Hitzefrei. Damit die Dachdecker trotzdem mit ihrem Lohn klarkommen, gibt es ein Ausfallgeld – einen „Extremwetter-Ersatzlohn“, sagt die IG BAU. (Bild: IG BAU | Tobias Seifert)

Sie arbeiten ganz oben – und oft in praller Sonne: Die rund 190 Dachdecker im Landkreis Ravensburg machen gerade einiges mit. Wenn es aber zu heiß wird, müssen die Profis runter vom Dach.

Damit die Lohntüte dabei nicht leer bleibt, gibt es für die Beschäftigten ein sogenanntes „Ausfallgeld“, so die IG BAU in einer Pressemitteilung. „Die Gesundheit geht vor“, sagt Andreas Harnack. Wichtig dabei: „Wenn Dachdecker Pfannen, Hammer und Zollstock an die Seite legen, dann reißt die ‚Sonnen-Zwangspause‘ trotzdem kein großes Loch ins Portemonnaie“, so der Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg.

„Extremwetter-Ersatzlohn“

Die Beschäftigten bekämen dann nämlich ein sogenanntes „Ausfallgeld“ – eine Art „Extremwetter-Ersatzlohn“. Das seien immerhin Dreiviertel des sonst gezahlten Stundenlohns. IG BAU und Arbeitgeber hätten damit die Jobs im Dachdeckerhandwerk am Tariftisch „wetterfest gemacht“.

„So ein ‚Wetter-Puffer für die Lohntüte‘ ist für Dachdecker als ‚Open-Air-Jobber‘ wichtig. Das Ausfallgeld gibt es immer dann, wenn das Wetter von April bis November extrem wird: bei starker Sommerhitze genauso wie bei wütendem Sturm oder Starkregen“, sagt Andreas Harnack. Für einen Dachdecker würden in den acht Monaten vom Frühjahr bis zum Herbst sogar bis zu 53 ausgefallene Arbeitsstunden „auf dem Lohnkonto aufgefangen“.

Die Auszahlung des Geldes erfolge über die Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks (Soka-Dach).

(Quelle: IG BAU)