Flüchtlings-Container im Spitalweg werden am 26. September bezogen

Flüchtlings-Container im Spitalweg werden am 26. September bezogen
Die Wohncontainer werden zeitnah bezogen. Symbolbild. (Bild: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)

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Aufgrund der stark steigenden Zahlen von Asylbewerbern wird der Landkreis Ravensburg die Containeranlage im Spitalweg in Aulendorf bereits am 26. September mit 51 Geflüchteten aus Afghanistan belegen.

„Ich bin sehr dankbar, dass wir in enger Abstimmung mit der Gemeinde Aulendorf eine kurzfristige Lösung für die weitere vorläufige Unterbringung dieser Menschen erarbeiten konnten. Auch weiterhin stellt die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten für alle Beteiligten eine immense Kraftanstrengung dar, die nur im guten und vertrauensvollen Miteinander zu bewältigen ist“, erklärt der stellvertretende Landrat Dr. Andreas Honikel-Günther.

Stark steigende Zugangszahlen auf allen Ebenen

Die Container konnten Anfang August von Anwohner im Rahmen einer Informationsveranstaltung besichtigt werden. Die Belegung dieser vorläufigen Unterkunft war ursprünglich für Mitte Oktober geplant.

Grund für die kurzfristige Belegung sind die stark steigenden Zugangszahlen auf Bundes-, Landes- sowie Landkreisebene. So stiegen im August 2023 die Zugangszahlen in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahr um über 40 Prozent an.

Für September 2023 wurden dem Landkreis Ravensburg regulär 124 Asylbewerber zugewiesen. Mitte September wurde diese Zuweisung kurzfristig auf 172 Asylbewerber erhöht. Für Oktober geht der Landkreis von weiter steigenden Zuweisungszahlen aus. Auch bei den Geflüchteten aus der Ukraine steigen die Zuweisungen durch das Land sowie die Direktzugänge in den Landkreis Ravensburg wieder an.

Unterbringung ist enorme Herausforderung

„Die Unterbringung von geflüchteten Menschen wird uns alle in den nächsten Monaten vor enorme Herausforderungen stellen. Mit der Bereitstellung von Flächen für die vorläufige Unterbringung unterstützt die Stadt Aulendorf den Landkreis bei der Bewältigung dieser Aufgabe. Aber auch die Unterbringung der Geflüchteten in der Anschlussunterbringung durch die Stadt selbst, ist für die Stadt Aulendorf selbst äußerst schwierig und kaum mehr zu bewältigen“, erklärt Matthias Burth, Bürgermeister der Stadt Aulendorf.

Die Unterkunft in Aulendorf ist als Selbstversorgungsunterkunft konzipiert. Dies bedeutet, dass Kochmöglichkeiten vorhanden sind und die Geflüchteten sich selbst versorgen können. Der Landkreis übernimmt in dieser Unterkunft Alltagsbetreuung, Sozialarbeit, Wohnheimverwaltung sowie die Hausmeisterei.

Hintergrund

Das Land Baden-Württemberg organisiert die Erstaufnahme von Flüchtlingen, zum Beispiel in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) in Ellwangen, Karlsruhe, Sigmaringen und Freiburg. Von dort werden die Flüchtlinge nach einer festen Quote auf die Landkreise zur sogenannten vorläufigen Unterbringung verteilt.

Vorläufig deshalb, weil während dieser Zeit der Aufenthaltsstatus der Personen geklärt wird. Die Verweildauer der Asylbewerber in den vorläufigen Unterbringungen des Landkreises beträgt durchschnittlich 18 Monate. Spätestens nach 2 Jahren schließt sich aber die von den Städten und Gemeinden zu organisierende sogenannte Anschlussunterbringung für die Menschen an, denen es nicht gelungen ist, selbst Wohnraum zu finden.

(Quelle: Landratsamt Ravensburg)