Die Genehmigung liegt vor: Bodenseewrack „Säntis“ darf geborgen werden

Die Genehmigung liegt vor: Bodenseewrack „Säntis“ darf geborgen werden
Die „Säntis“ war im Mai 1933 nicht mehr fahrtauglich und ist versenkt worden. (Bild: Schweizerische Bodensee-Schifffahrt AG)

Das Dampfschiff „Säntis“ liegt in 210 Meter Tiefe auf dem Grund des Bodensees – und das schon seit 90 Jahren. Jetzt liegt die Genehmigung der Schweizer Behörden vor: Das Schiff darf ab Mitte März geborgen werden.

Wie der Schiffsbergeverein Romanshorn mitteilte, ist die Konzession zur Hebung des vor Romanshorn versenkten Dampfschiffes am Montag erteilt worden. Die „Säntis“ war im Mai 1933 nicht mehr fahrtauglich und ist versenkt worden. Ab März darf der Verein die Werft in Romanshorn 14 Wochen lang gratis nutzen. 

Im Konzessionsantrag wurde nachgewiesen, dass der Seegrund um das Wrack frei von Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen ist. Darüber hinaus wurden die vier Treibstofftanks des Wracks eingehend untersucht. Es wurde festgestellt, dass die Entlüftungsleitungen der vier Tanks vollständig geöffnet sind, wodurch die Tanks mit Wasser gefüllt sind und ständiger Austausch mit dem Seewasser stattfindet.

Bereits im Vorfeld war klar, dass vor der Versenkung im Jahr 1933 alles Wertvolle entfernt wurde, sodass angenommen werden kann, dass die Tanks bei der Versenkung bereits komplett leer waren. Daher war während des Konzessionsverfahren nur noch die Verifizierung verschiedener Details erforderlich.

Risikoanalyse wurde durchgeführt

„Jedes Motorboot auf dem Bodensee hat wahrscheinlich ein größeres Umweltgefährdungspotenzial als das Wrack des Dampfschiffs Säntis“, bemerkte der Präsident des Schiffsbergevereins, Silvan Paganini. Da es für Bergungen keine festgelegten Standards gibt, erfolgte die Beurteilung des Konzessionsantrags auf Basis eines risikobasierten Ansatzes.

Zu diesem Zweck wurde eine umfassende Risikoanalyse durchgeführt, bei der mehr als 60 potenzielle Gefahren und Risiken identifiziert wurden. Es wurden entsprechende Maßnahmen erarbeitet, um das Restrisiko auf ein akzeptables Niveau zu reduzieren. Der Bergungsplan, der den Anforderungen der Behörden entspricht, füllt einen ganzen Bundesordner. Die Vorbereitungen für die Bergung, laufen weiter auf Hochtouren.

Bereits im Vorfeld war klar, dass vor der Versenkung im Jahr 1933 alles Wertvolle entfernt wurde, sodass angenommen werden kann, dass die Tanks bei der Versenkung bereits komplett leer waren.
Bereits im Vorfeld war klar, dass vor der Versenkung im Jahr 1933 alles Wertvolle entfernt wurde, sodass angenommen werden kann, dass die Tanks bei der Versenkung bereits komplett leer waren. (Bild: Schweizerische Bodensee-Schifffahrt AG )

Spezielle technische Innovationen

Besonders hervorzuheben sind die vier technischen Innovationen, die speziell für die Bergung der DS Säntis entwickelt wurden: die Bergepontoons, das Spülsystem, das Einhaksystem und die Hebeleinen (geflochtene Stahlseilgurte). Ursprünglich war das erste nicht geplant, jedoch wurde aufgrund der erhöhten Sicherheit bei der Bergung beschlossen, diese technisch patentierwürdige Neuentwicklung einzusetzen.

Die Finanzierung für die Bergung des Dampfschiffs Säntis steht, ist auf der Seite des Schiffsbergevereins Romanshorn zu lesen. Umgerechnet 280.000 Euro hat der Verein für das Projekt gesammelt, so der SWR. Die „Säntis“, die 400 Passagiere befördern konnte, war im Mai 1933 nicht mehr fahrtauglich und von der Schweizerischen Bodensee Schifffahrt (SBS) versenkt worden. Der Grund war die Kostenersparnis deiner Entsorgung. Das Schiff liegt in der Seemitte zwischen Romanshorn und Langenargen auf deutscher Seite.

(Quelle: Schiffsbergeverein)