Seit 90 Jahren liegt das Dampfschiff ‚Säntis‘ in 210 Meter Tiefe auf dem Grund des Bodensees. Der Schiffbergeverein Schweiz will das Wrack nun Anfang 2024 bergen.
Die ‚Säntis‘ wurde 1892 in Betrieb genommen. Ihr Heimathafen war Romanshorn in der Schweiz. Nach über 40 Jahren als Passagierschiff wurde das Schiff 1933 ausgemustert und mitsamt aller Maschine und Aufbauten am 02.05.1933 im 200 m tiefen Graben „Tiefes Schweb“ vor Romanshorn versenkt, um Kosten zu sparen.
Das noch gut erhaltene Wrack wurde dann vor genau zehn Jahren im Herbst 2013 bei Vermessungsarbeiten in 210 Meter Tiefe wieder entdeckt.
Verein will das Schiff zurück an die Oberfläche holen
Ein eigens dafür gegründeter Schiffbergeverein will die ‚Säntis‘ nun Anfang 2024 bergen. Das sei ein einzigartiges Projekt, das es so noch nie am Bodensee gab, heißt es vom Verein. Anschließend soll das Schiff nach der Bergung in der Werft in Romanshorn konserviert werden.
Um das ganze Dampfschiff in einem aufwendigen Verfahren mit Tauchrobotern, Winden und Träger-Schiffen zu heben, brauchte der Verein mindestens rund 200.000 Franken. Das Projekt sollte über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert werden.
Um zu zeigen, dass der Verein die Kompetenz habe, das Schiff zu heben, wurde der Kamin des Dampfschiffs bereits aus 210 Meter Tiefe aus dem Wasser geholt, so der Gründer des Schiffsbergevereins, Silvan Paganini. Außerdem sei der Kamin ein Testlauf, wie gut das Schiff an Land konserviert werden kann.
Finanzierung und Planung steht
Pünktlich zum Ablauf der Spendenkampagne im August kam die erforderliche Summe zur Bergung knapp zusammen. Damit kann das versunkene Dampfschiff geborgen werden.
Laut des Vereins laufen die Vorbereitungen nun auf Hochtouren, um den Bergungsversuch Anfang 2024 zu starten. Der Verein schreibt auf seiner Homepage: „Die Mission ist ein einzigartiges Unterfangen, da noch nie zuvor ein Wrack aus 210 Metern Tiefe im Bodensee geborgen wurde.“
(Quelle: Schiffsbergeverein Schweiz, bodenseeschifffahrt.de, SWR)