#wirfuerbio: Gemeinsam gegen Plastik in der Biotonne

#wirfuerbio: Gemeinsam gegen Plastik in der Biotonne
Um die Bürger für die saubere Trennung zu sensibilisieren, geht der Landkreis nun in die Offensive. (Bild: Landratsamt Bodenseekreis)

WOCHENBLATT

Mehr als 300 Tonnen Fremdstoffe landen im Bodenseekreis jährlich im Bioabfall. Den größten Anteil machen herkömmliche und sogenannte kompostierbare Plastiktüten aus. Damit soll jetzt Schluss sein. So hat sich der Bodenseekreis der Infokampagne „#wirfuerbio: Biomüll kann mehr“ angeschlossen, mit der Abfallwirtschaftsbetriebe aus ganz Deutschland in den Biotonnen aufräumen möchten.

Denn mit sauberem Bioabfall kann grüne Energie in Form von Strom und wertvoller Komposterde erzeugt und damit auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden.

Plastik gehört nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, können herkömmliche Plastiktüten nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden und landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült und gelangen damit unweigerlich in die Nahrungskette.

Das gilt auch für kompostierbare Plastiktüten. Diese können sich nicht in der von den Kompostierungsanlagen vorgegebenen Zeit vollständig biologisch abbauen und werden zu Mikroplastik. Zudem sind sie beim Kompostieren nicht von konventionellen Plastiktüten zu unterscheiden. Befindet sich aber zu viel Plastik im Bioabfall, muss dieser unter anderem als Restmüll entsorgt und verbrannt werden.

Dabei ist reiner Bioabfall eine wertvolle Ressource. Aus rund 16.300 Tonnen Bioabfall des Bodenseekreises im Jahr 2022 konnten 5,1 Mio. kWh Strom und 3 Mio. kWh Wärme gewonnen werden. Diese Energie reicht beispielsweise aus, um jährlich mehr als 2.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Um die Bürger daher für die saubere Trennung zu sensibilisieren, geht der Landkreis nun in die Offensive.

So sind bereits die Müllfahrzeuge der für die Leerung zuständigen AWB GmbH-Abfallwirtschaft Bodensee großflächig mit Plakaten beklebt und auf den hiesigen Straßen unterwegs. Auch wird es künftig vermehrt Stichproben in den Biotonnen geben.

Enthält eine Tonne dann zu viele Fremdstoffe, wird sie nicht mehr geleert und eine rote Karte mit wichtigen Infos zum weiteren Vorgehen und generellen Infos rund um den Bioabfall angebracht. Bis zur nächsten Abfuhr ist es dann möglich, die Fremdstoffe auszusortieren. Alternativ kann der Müll auch über gebührenpflichtige Restmüllsäcke entsorgt werden.

Dazu sagt Uwe Hermanns, Finanzdezernent des Landkreises: „Abfallwirtschaft und Klimaschutz hängen eng zusammen. Umweltschutz beginnt zuhause. Durch die saubere Sammlung von wertvollem Bioabfall – frei von Störstoffen – kann jede und jeder dazu beitragen, dass der Bioabfall der Kreislaufwirtschaft zugeführt und nicht verbrannt werden muss.“

Mehr Informationen unter www.wirfuerbio.de/bodenseekreis.

(Pressemitteilung: Landratsamt Bodenseekreis)