Friedrichshafen (wb) – Zwei wichtige Schritte für die Sanierung des Bodensee-Airports sind laut Pressemitteilung erfolgreich gelungen: Zum einen mit der Unterzeichnung von Verkaufs- und Mietvertrag über die Flughafengrundstücke, zum anderen mit der Zustimmung der Gläubigerversammlung zum Insolvenzplan der Flughafen Friedrichshafen GmbH.
Am 28. Juli 2021 haben die Gläubiger einstimmig dem Insolvenzplan der Flughafengesellschaft in der vom Gericht anberaumten Gläubigerversammlung zugestimmt. Laut Mitteilung unterzeichneten bereits am 23. Juli die LZ Horizon GmbH & Co. KG, eine neu zu bildende Beteiligungsgesellschaft der Luftschiffbau Zeppelin GmbH und des Landkreises Bodenseekreis, mit der Flughafen Friedrichshafen GmbH den Verkaufs- und Mietvertrag über die Flughafengrundstücke. Mit dem Vollzug des Grundstückkaufvertrags wird die LZ Horizon Eigentümerin aller Liegenschaften der FFG. Gleichzeitig hat die Flughafen Friedrichshafen GmbH einen langfristigen Mietvertrag über die Flughafengrundstücke abgeschlossen.
„Für uns ist der Kauf der Grundstücke und die Vermietung an den Flughafen wirtschaftlich sinnvoll. Mit dem marktüblichen Mietzins erzielen wir eine Rendite, wie sie am Finanzmarkt derzeit nicht einfach zu erreichen ist und sind gleichzeitig ein verlässlicher Zukunftspartner für den Flughafen“, sagt Thomas Brandt, Geschäftsführer Luftschiffbau Zeppelin GmbH. Landrat Lothar Wölfle ergänzt: „Der Flughafen Friedrichshafen ist zudem ein wichtiger Bestandteil für die Infrastruktur am Bodensee. Der Kauf und die Vermietung werden auch zum Erhalt des Flughafens beitragen.“
Der von Anchor in enger Abstimmung mit der Sachwaltung entwickelte Insolvenzplan sowie die Umsetzung der maßgeblichen Vereinbarungen stehen noch unter der aufschiebenden Bedingung, dass die EU-Kommission dem Umstrukturierungsplan des Flughafens und den damit verbundenen Unterstützungsmaßnahmen zustimmt.
Mit der Annahme des Insolvenzplans wird der Flughafen vollständig entschuldet. Durch den Verkauf und die Rückmiete der Flughafengrundstücke kann der Flughafen laut Pressemitteilung den beihilferechtlich notwendigen Eigenbeitrag zur Finanzierung erbringen. Der Flugbetrieb hat in den letzten Wochen mit der Aufnahme der geplanten Flüge zu Urlaubszielen in Griechenland und in der Türkei deutlich zugenommen. Ab Mitte September plant Lufthansa zudem die Aufnahme von täglichen Flügen in das Drehkreuz nach Frankfurt mit zahlreichen Umsteigemöglichkeiten zu europäischen und interkontinentalen Zielen.