Marty Hall bringt den Blues nach Heggbach

Marty Hall bringt den Blues nach Heggbach
Der kanadische Blues-Gitarrist Marty Hall. (Bild: St. Elisabeth Stiftung)

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Der kanadische Blues-Gitarrist Marty Hall hat sein Publikum in Heggbach mit toller Musik und viel Humor begeistert.

Marty Hall ist nicht nur ein begnadeter Musiker, er hat auch eine gute Portion Humor. Der Kanadier lebt schon seit vielen Jahren in Sachsen und weiß längst, was sich hierzulande gehört: „Du musst pünktlich sein in Deutschland.“ Schlag 17.30 Uhr saß er mit einem Lächeln auf den Lippen und seiner Gitarre in der Hand auf der Bühne der Festhalle in Heggbach.

Schlag 17.31 Uhr hatte er seine Zuhörer bereits mit den ersten Takten in seinen Bann gezogen. Hall ist ein Künstler, der keine Anlaufzeit braucht. Schon nach wenigen Minuten ist man wegedriftet aus der „normalen“ Welt hinein in die raumfüllenden Klänge seiner Gitarre und seiner Stimme.

Blues, Country, Rock´n´Roll – das ist Marty Halls Universum. Seine Version von „Everyday I have the Blues“, dem von B.B. King veredelten Song der Sparks Brothers, lässt er wunderbar fließen – nicht ohne seine sehr deutsche Übersetzung des Titels mitzuliefern: „Jeden Tag gibt´s was zu meckern.“

Vieles hat einen tieferen Sinn in Halls Musik, zum Beispiel tolle Eigenkompositionen wie „precious love“ – ein Song über seine Mutter. Und vielleicht auch Tom Pettys „I won´t back down“, für Hall auf Deutsch „geb net uff“. Er hatte einen schweren Autounfall und war lange Zeit in Reha.

„Seitdem spiele ich 50 meiner 200 Shows pro Jahr in Reha-Kliniken, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und an vergleichbaren Orten“, berichtet Hall. „Die Leute dort finden einen speziellen Zugang zu meiner Musik.“ So auch in Heggbach, wo ein Großteil der Besucher seines Konzerts Menschen mit einer geistigen Behinderung waren.

Nach dem Auftritt in Heggbach ging´s für Marty Hall weiter Richtung Konstanz zum nächsten Konzert. Im April steht er unter anderem wieder mit Holger Grohs, Konzertmeister der zweiten Violinen der Sächsischen Staatskapelle, und einer Opernsängerin in Dresden auf der Bühne – getreu dem Motto: „Ich liebe Experimente.“

Der Heilpädagoge Maximilian Klein, der das Konzert in Heggbach im Rahmen von „Kultur und Freizeit“ organisiert hat, fasst den Abend so zusammen: „Dass ein Künstler vom Format von Marty Hall bei uns aufgetreten ist, war einfach großes Glück.“

(Pressemitteilung: St. Elisabeth-Stiftung)