Schon im Herbst vergangenen Jahres war die gute Nachricht gekommen: Biberach hat den European Energy Award in Gold erreicht und damit eine besondere Auszeichnung für die Aktivitäten der Stadt im Bereich Klimaschutz und Energie erhalten. Beim Kommunalen Klimakongress in Karlsruhe nahm Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann nun das neue European-Energy-Award-Gold-Ortsschild entgegen.
Vom E-Mobilitätskonzept über den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Dächern bis hin zu vorbildlichen energetischen Sanierungsprojekten – Biberach hat in den vergangenen Jahren viele beispielhafte Projekte im Bereich Klima und Energie umgesetzt. Dieses Engagement wurde nun belohnt. Gemeinsam mit 40 anderen Kommunen aus Baden-Württemberg wurde Biberach beim Kommunalen Klimakongress in Karlsruhe mit dem European Energy Award (EEA) ausgezeichnet.
Bereits 2014 und 2018 wurde eine Zertifizierung mit dem European Energy Award erreicht. Die Auszeichnung mit Gold ist jedoch neu für Biberach, denn mit 78 Prozent der möglichen Punkte wurde zum ersten Mal die erforderliche Punkteschwelle von 75 Prozent überschritten. Im Rahmen der Zertifizierung werden umgesetzte Maßnahmen bewertet, die dazu beitragen, dass weniger Energie benötigt, erneuerbare Energieträger vermehrt genutzt und Ressourcen möglichst effizient eingesetzt werden. Die Handlungsfelder des EEA reichen von der Entwicklungsplanung, den kommunalen Gebäuden, der Ver- und Entsorgung, der Mobilität und der internen Organisation bis hin zur Kommunikation und Kooperation.
Baubürgermeister Christian Kuhlmann ging in einem kurzen Statement auf die Abkürzung der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, der KEA, ein. Diese koordiniert die EEA-Aktivitäten im Auftrag des Umweltministeriums. „K steht für mich für ‚konsequent‘ – wir sind schon seit den 90er-Jahren sehr aktiv im Bereich Klimaschutz unterwegs. Wir haben damals ein Umweltförderprogramm auf den Weg gebracht, das heute noch in Fortschreibungen gilt.“
Das E verbinde er mit ‚empathisch‘, denn der Klimawandel bedeute für alle harte Einschnitte. Deswegen müsse man zuhören, verstehen, überzeugen und begeistern. Als positives Beispiel nennt Kuhlmann das Projekt „Stadtradeln“, bei dem auch aktuell wieder viele Biberacher begeistert um die Wette geradelt sind. „Der letzte Begriff, das A, steht für ‚ambitioniert‘. Ambitioniert heißt für uns, dass wir auch Projekte haben, mit denen wir an unsere Grenzen gehen. Biberach setzt aktuell zum Beispiel ein Nahwärmenetz in der historischen Altstadt um. Ich habe als Baubürgermeister noch keine kompliziertere Aufgabe erlebt.“
Auch Oberbürgermeister Norbert Zeidler ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Biberachs Engagement im Klimaschutz bestätigt sich durch die erfolgreiche EEA-Gold-Zertifizierung und ist gleichzeitig ein Ansporn, in Zukunft noch ambitioniertere Ziele zu erreichen.“ Denn auch in den nächsten Jahren geht es ehrgeizig weiter. Kuhlmann betont: „Ziel ist es, mit der nächsten Zertifizierung 2026 noch besser zu werden.“
Der European Energy Award
Der European Energy Award ist ein europaweites Qualitätsmanagement- und Zertifizierungssystem, mit dem die Energie- und Klimaschutzaktivitäten einer Kommune regelmäßig in allen Bereichen nach einem einheitlichen Verfahren erfasst und bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, um Potenziale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können.
Mehr als 1.800 Kommunen in 15 Ländern Europas nehmen aktuell am European Energy Award teil. Eine Auszeichnung wird verliehen, wenn eine Kommune mehr als 50 Prozent aller möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Versorgung mit erneuerbaren Energien und zum Klimaschutz umsetzt. Setzt eine Gemeinde mehr als 75 Prozent aller möglichen energie- und klimarelevanten Maßnahmen um, wird sie mit dem European Energy Award Gold belohnt. Weitere Informationen sind unter www.european-energy-award.de erhältlich.
(Pressemitteilung: Stadtverwaltung Biberach)