Von der Sonne verwöhnt Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für April 2025

Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für April 2025
Der April war sonnig und warm, aber viel zu trocken. (Bild: iStock / Getty Images Plus)

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Der April galt früher einmal als launischer Monat. Dies hat sich in den letzten zehn/fünfzehn Jahren jedoch spür- und sichtbar verändert. Er zeigt immer öfters seine freundlich-warme Seite so wie einst der Wonnemonat Mai. Von Wechselhaftigkeit konnte in diesem April jedenfalls keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, selten war Wetter so langweilig.

Seit Mitte Februar hatten die regenbringenden Tiefs angesichts der Dominanz der omnipräsenten Hochdruckgebiete einen schweren Stand. Aufgrund der ausbleibenden Regenfälle, in Kombination mit der intensiven Sonneneinstrahlung, der geringen Luftfeuchte und dem beinahe permanent wehenden Wind, kam es zur Monatsmitte in der Region zu ersten kleineren Wald- und Wiesenbränden.

Die Bäche und Flüsse führten allesamt Niedrigwasser und der Bodenseepegel näherte sich bis auf wenige Zentimeter seinem historischen Tiefststand für diese Jahreszeit an. Dabei müsste die Schneeschmelze in den Alpen im Frühjahr eigentlich für einen deutlichen Anstieg sorgen. Dort lag zum Ausgang des Winters allerdings recht wenig Schnee und nennenswertes Nass von oben kam auch nicht nach.

Bevor sich die Trockenheit aber noch weiter verschärfte, brachte Tief „Günter“ vom 23. (Mittwoch) auf den 24. endlich mal wieder flächendeckenden Regen, ein wahrer Segen. Die Regentonnen waren voll, die Natur gewässert, die Pollen ausgewaschen, die Luft gereinigt und die Gewässer revitalisiert. In einer Nacht fiel in wenigen Stunden örtlich – so unter anderem in Bad Waldsee, Hochdorf, Eberhardzell und Mietingen – mehr Wasser als in den acht Wochen davor insgesamt. Und dies war dringend nötig, denn danach stellte sich erneut niederschlagsarmes und zunehmend warmes Frühsommerwetter ein.

Unterm Strich war dieser April rund zwei Grad zu warm und erheblich zu trocken. An den allermeisten der über 300 Wetter- und Niederschlagsstationen im Messnetz der Wetterwarte Süd registrierte man lediglich ein Drittel, auf der Schwäbischen Alb, an der Donau und in Alpennähe teilweise noch nicht mal ein Viertel der Sollmenge.

Dafür wurden wir von der Sonne reichlich verwöhnt. So gab es an der Wetterzentrale in Bad Schussenried mit 253 Sonnenscheinstunden sechzig mehr als im Mittel der letzten 30 Jahre und gar 100 Stunden mehr als im April des Vorjahres. An zehn Tagen (Mittelwert: 4,5 Tage) war der Himmel weitgehend wolkenlos, trübes Wetter herrschte dagegen nur an drei Tagen (Mittelwert: 9,0 Tagen) und Nebel war bei der häufig knochentrockenen Luft ohnehin kein Thema.

Tiefste Temperatur am 07.: – 2,4°C (- 1,7°C)
Höchste Temperatur am 16.: + 26,1°C (+ 27,7°C)
Durchschnittliche Monatstemperatur: + 11,3°C (+ 9,8°C)
Monatssumme des Niederschlags: 23,1 mm (38,0 mm)
Gesamtsonnenscheindauer: 253,0 Stunden (155,1 Stunden) 

(Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried,die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!)  

Seit zwei Jahren verbuchen die Wetterkundler hierzulande ausschließlich zu warme Monate. Mal sehen, ob dieser Mai, der hochsommerlich begonnen hatte, um danach für einige Tage in feucht-kühle Herbsttristesse zu verfallen, dem ein Ende setzen wird.

                                                                                                                                                   WWS-roro