Vor vier Jahren kamen die ersten vier E-Busse in Vorarlberg zum Einsatz – gleichzeitig auch Österreichs erste E-Überlandbusse. Mittlerweile sind es bereits 17 Fahrzeuge, die zur verbesserten Umweltleistung der öffentlichen Verkehrsmittel beitragen. Der Ausbau geht rasant voran: Ende 2025 sollen es demnach bereits 130 E-Busse sein, die durchs Land rollen.
Das wäre dann die größte E-Bus-Flotte im ganzen Land. Umgesetzt wird dieser Ausbau im Projekt VERDE (Vorarlberger E-Busse zur Regionalen Dekarbonisierung), das auch mit EU-Mitteln (NextGenerationEU) gefördert wird.
Tim Joris Kaiser, Mitarbeiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, machte sich am Montag (22. April) bei einem Besuch beim Verkehrsverbund Vorarlberg in Feldkirch ein Bild vom Einsatz dieser Mittel, die in das Projekt EBIN (Emissionsfreie Busse und Infrastruktur) des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie fließen und von dort zu großen Teilen zu VERDE nach Vorarlberg wandern.
„Mit den Fördermitteln von NextGenerationEU werden gezielt Initiativen unterstützt, die den grünen Wandel vorantreiben. Die E-Busse in Vorarlberg sind ein Vorzeigeprojekt in diesem Bereich.“ 56 Prozent der NextGenerationEU-Gesamtmittel von fast vier Milliarden Euro für Österreich sind für Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele vorgesehen, davon 256 Millionen Euro für das Projekt EBIN.
Was der Umstieg bringt
Mobilitätslandesrat Daniel Zadra weiß um die positiven Auswirkungen: „Die E-Busse werden von LenkerInnen und Fahrgästen sehr gut aufgenommen, weil die Fahrt nicht nur viel leiser, sondern auch fließender ist. Österreichs größte E-Bus-Flotte nimmt volle Fahrt auf und das ist gut so. Denn ein klimaneutraler ÖPNV ist ein zentraler Baustein für die vom Land Vorarlberg als Ziel gesetzte Halbierung der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030.“
Allein in den ersten fünf Betriebsjahren würden die 130 E-Busse rund 41,6 Millionen Kilometer zurücklegen und dabei rund 16,2 Millionen Liter Diesel und 36.600 Tonnen CO2 einsparen. Es wäre ein Wald von der Größe der Gemeinde Rankweil mit mehr 3.000 ausgewachsenen Buchen notwendig, um diese große Menge an CO2 zu binden.
Insgesamt umfasst die Flotte in Vorarlberg derzeit 372 Linienbusse. Die Umstellung auf E-Mobilität spielt auch für die Reduktion der Emissionen in den Sanierungsgebieten Luft – zum Beispiel in Lustenau – eine Rolle. „Die Verbesserung der Luftgüte trägt zu einer wesentlich besseren Lebensqualität sehr vieler Menschen bei“, sagt Zadra.
Wichtige Fördermittel, gute Zusammenarbeit
Für die im ÖPNV tätigen Unternehmen ist die Umrüstung eine große Herausforderung. Die Kosten dafür wären laut Verkehrsverbund Vorarlberg ohne Förderungen kaum zu bewältigen. Vorarlberg hat bereits drei Förderzusagen zur Beschaffung von bis zu 130 E-Bussen inklusive der dazugehörigen Ladeinfrastruktur bis Ende 2025 in Höhe von 49 Millionen Euro erhalten. Das EBIN-Programm fördert 80 Prozent der Mehrkosten der Beschaffung der E-Busse und 40 Prozent der Investitionskosten für die dazu notwendige Ladeinfrastruktur.
Für den durchschlagenden Erfolg des Großprojekts sorgt laut Mobilitätslandesrat Zadra vor allem die hervorragende Zusammenarbeit aller PartnerInnen. Die Ladeinfrastruktur wird beispielsweise von den Illwerke VKW errichtet, betrieben und gewartet. Mit an Bord sind aber auch die jeweiligen Gemeinden, Gemeindeverbände, Verkehrsunternehmen sowie der Verkehrsverbund.
Ganzheitliches Mobilitätsangebot
Derzeit sind sieben Standorte in Betrieb, bis 2025 sollen es bis zu 17 sein. „Aktuell finden intensive Planungen statt, wie die weitere Ausrollung von emissionsfreien Fahrzeugen ab 2026 bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus erfolgen könnte“, sagt Zadra.
(Pressemitteilung: Landespressestelle Vorarlberg)