Skibörsen allerorts aber kein Schnee in Sicht Klimawandel: Das Aus für den Wintersport?

Skifahrer ohne Schnee. In den letzten Jahren muss immer mehr Aufwand betrieben werden um den Wintersport weiterhin möglich zu machen. Einer der Gründe: Es schneit einfach nicht mehr ausreichend.
Skifahrer ohne Schnee. In den letzten Jahren muss immer mehr Aufwand betrieben werden um den Wintersport weiterhin möglich zu machen. Einer der Gründe: Es schneit einfach nicht mehr ausreichend.

Wärmere Winter, weniger Schnee und teurere Liftkarten. In Folge der Energiekrise müssen Skifahrer mancherorts mehr als 10 Prozent mehr für Skikarten hinlegen. Ob alle Lifte laufen, ist auch noch nicht sicher. Trotzdem: Dieser Tage finden überall in der Region Skibörsen statt. Doch lohnt das noch?

Skisport ist von jeher ein kostspieliges Vergnügen für Familien, dazu kommen jetzt noch die hohen Energiekosten. Nicht nur Seilbahnen und Lifte verbrauchen viel Strom, auch Schneekanonen sind große Energiefresser, so der ADAC. Aufgrund der hohen Gas- und Strompreise müssen Bergbahnen in Österreich auch in diesem Winter – nach zwei Jahren Pandemie – kreativ werden. „Seilbahnbetreibende wollen Strom sparen, indem sie etwa ihre Anlagen etwas langsamer fahren lassen.“

„Es ist schwer, Maßnahmen zu treffen, ohne das Urlaubserlebnis der Gäste zu trüben, sagt Branchenvertreter Franz Hörl (Fachverband Seilbahnen, Wirtschaftskammer Österreich).“ Als schwierig umzusetzende Schritte nannte er das Abschalten von Sitzheizungen oder Einschränkungen beim Nachtskilauf und bei den dazu notwendigen Flutlichtanlagen.

Pisten so zu präparieren, ist kostenintensiv. Oft sind Beschneiungsanlagen nötig. Und die kosten...
Pisten so zu präparieren, ist kostenintensiv. Oft sind Beschneiungsanlagen nötig. Und die kosten…

Liftkarten werden bis zu 10 Prozent teurer

„Als Folge der Energiekrise werden Liftkarten in österreichischen Skigebieten mancherorts um mehr als 10 Prozent teurer.“ Ein beliebtes Skigebiet ist beispielsweise St. Anton in Tirol. Vom Bodensee aus erreicht man in knapp zwei Stunden das größte zusammenhängende Skiparadies Österreichs. Hier kostet die Tageskarte jetzt statt 61 nun 67 Euro. Auch im Salzburger Land steigen die Ticketpreise in den großen Wintersportorten – zwischen 6,5 und 11 Prozent.

Die Bayerische Zugspitzbahn schließt sich an. Das Tagesticket für Erwachsene wird ebenfalls teurer. Im Skigebiet Zugspitze muss man anstatt 52 Euro nun künftig 57 Euro hinlegen. Das ergibt ein Plus von 9,6 %.

Liftbetreiber überlegen derzeit, wie sie Energiekosten sparen können. Eine der möglichen Maßnahmen ist das Drosseln der Geschwindigkeit.
Liftbetreiber überlegen derzeit, wie sie Energiekosten sparen können. Eine der möglichen Maßnahmen ist das Drosseln der Geschwindigkeit.

Deutsche sparen oder verzichten ganz auf Winterurlaub

Vor Saisonbeginn haben laut einer Umfrage des Institut „YouGov“ in einer aktuellen Befragung, im Auftrag des bayerischen Sportbekleidungsherstellers Schöffel, ein Viertel (26 Prozent) der potenziellen Winterurlaubenden angegeben, wegen steigender Kosten auf Ferien im Schnee zu verzichten. Ein weiteres knappes Viertel (23 Prozent) macht sich Gedanken über Sparmaßnahmen. Das gilt auch für den Einkehrschwung.

Bei den Bergbahnbetreibern im Allgäu muss man in dieser Skisaison auch mehr berappen, vor allem bei den Tageskarten. Bei den Oberstdorf-Kleinwalsertal Bergbahnen zahlt ein Erwachsener künftig knapp 60 Euro für einen Tag Skivergnügen, noch vor einem Jahr waren es knapp 53 Euro.

Auf den Skipisten wird es voraussichtlich leerer.
Auf den Skipisten wird es voraussichtlich leerer.

Kunstschnee frisst Energie

Der Einsatz von Schneekanonen gilt als sehr energieintensiv. Das Skigebiet Saalbach-Hinterglemm im Pinzgau verbraucht laut dem ORF pro Wintersaison für seine Beschneiung so viel Strom wie rund 5.000 Haushalte in einem Jahr. Doch der künstliche Schnee ist für eine erfolgreiche Wintersaison unverzichtbar.

Was sagen die Bauernregeln und die Natur

Hält sich das Wetter an Bauernregeln, wird der Winter knackig. Der Sommer war lange schön und warm, das kann viel Schnee und Kälte bedeuten. Beispielsweise bei den Schwammerln: „Viele Pilze im Herbst – strenger Winter wirds“. Pilze gab es haufenweise und die Saison dauerte bei dem warmen Wetter lange. Auch Tierwelt und Natur haben in Bezug auf einen strengen Winter so ihre Zeichen: Die Maishülsen waren dicker als normal, die Haare am Nacken von Kühen etwas dicker, Spinnen weben größere Netze und sind oft im Haus zu finden, die Eichhörnchen haben viele Nüsse gesammelt… Vielleicht steckt überall ein Körnchen Wahrheit drin, man muss es nur suchen und glauben.

Fakt ist, dass der Wintersport unter den derzeitigen klimatischen Bedingungen nur mit sehr viel mehr Kosten und Aufwand angeboten werden kann. Immer mehr Menschen können und wollen sich das nicht mehr leisten. Wie sich der Trend weiter entwickelt, wird sich zeigen…

Wer für alle Fälle gerüstet sein will, für den gibt es hier eine Übersicht der verschiedenen Skibörsen in der Region:

In unserer Region finden im November einige Skibörsen statt. Hier bekommt man (günstig) gebrauchte Wintersportgeräte.
In unserer Region finden im November einige Skibörsen statt. Hier bekommt man (günstig) gebrauchte Wintersportgeräte.
  • Aulendorf: 19. November, 14-16 Uhr, Stadthalle
  • Höri-Gaienhofen: 6. November, 10-16 Uhr, Höri-Halle
  • Lindau: 19. November, 10-14 Uhr, Verkaufsräume des Autohaus Dreher beim Lindaupark
  • Pfullendorf: 5. November, 9-13 Uhr, Förder-/Realschule.
  • Ravensburg: 12. November, 13.30-15 Uhr, Welfen-Gymnasium
  • Niederwangen: 12. November, 9-10.30 Uhr, Turnhalle
  • Sonthofen:12. November, 8.30-11 Uhr, Haus Oberallgäu
  • Sigmaringen: 5. November, 9-11 Uhr, Foyer der Donau-Laucherthalle in Sigmaringendorf
  • Waldburg: 20. November, 13.30-16 Uhr, Festhalle