Häfler OB Brand fordert gerechte Impfung in allen Pflegeheimen

Häfler OB Brand fordert gerechte Impfung in allen Pflegeheimen
Oberbürgermeister Andreas Brand. (Bild: Sabine Kunzer/ Stadt Friedrichshafen)

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Der Friedrichshafener Oberbürgermeister Andreas Brand fordert mehr Gerechtigkeit bei der Impfung von Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeheimen: „Es sieht ganz danach aus, dass die Impfstrategie des Landes größere Pflegeheime, die abseits der Zentralen Impfzentren liegen, benachteiligt. Unsere besonders schutzbedürftigen Bürgerinnen und Bürger werden nicht angemessen berücksichtigt.“

„Im städtischen Pflegeheim Karl-Olga-Haus in Friedrichshafen warten rund 90 Bewohnerinnen und Bewohner auf die Impfung“, betont Oberbürgermeister Brand. Die Quote der Impfbereiten liege damit bei rund 95 Prozent und wurde längst ans Land gemeldet. Auch beim Personal kann das Pflegeheim auf eine hohe Impfbereitschaft verweisen: Etwa 75 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen die Impfung. Eigentlich optimale Bedingungen für eine Impfung, die Leben retten kann. „Das Problem: Wir haben noch nicht einmal ein Terminangebot bekommen und werden laufend vertröstet.“

Derzeit seien zwar mobile Impfteams des Kreisimpfzentrums (KIZ) Bodenseekreises in den Pflegeheimen unterwegs, aber diese konzentrieren sich offensichtlich auf die kleineren Heime im Kreis. „Größere Heime ab 90 Bewohnern, dazu zählt unser Karl-Olga-Haus, sollen wohl von den mobilen Impfteams der Zentralen Impfzentren versorgt werden“, sagt Brand. Damit wären die mobilen Impfteams des Zentralen Impfzentrum (ZIZ) Tübingen zuständig. Doch die mobilen ZIZ-Teams seien in Friedrichshafen und dem Bodenseekreis nach seiner Wahrnehmung viel zu selten im Einsatz und würden sich derzeit wohl eher auf die Pflegeheime der Region Tübingen konzentrieren.

Allerdings könne er auch das nur vermuten: „Das Land macht nicht transparent, welche Heime bereits versorgt wurden und welche nicht“, betont Brand. Medienberichte aus Städten, in denen die Zentralen Impfzentren ihren Sitz haben, lassen vermuten, dass verstärkt dort Pflegeheime versorgt werden und bereits den zweiten Impftermin bekommen. Entlegenere Regionen werden wohl nur sporadisch berücksichtigt. „Sollte es wirklich so sein, dass vor allem große Heime rund um die Zentralen Impfzentren von deren mobilen Teams bevorzugt versorgt werden, dann wäre das eine unglaubliche Ungerechtigkeit auf Kosten der Heimbewohner in weiter entfernten Städten und Gemeinden.“