Ausbildung oder Studium: Welcher Weg ist sinnvoll & passt zu mir?

Ausbildung oder Studium: Welcher Weg ist sinnvoll & passt zu mir?
Fachkräfte im Gesundheitswesen sind gefragt und nach wie vor ein krisensicherer Beruf. (Bild: michaeljung // iStock / Getty Images Plus)

Immer mehr Ausbildungsplätze werden einer Studie zufolge von Abiturienten besetzt, das Nachsehen dabei haben die Hauptschüler. Im Jahr 2021 gab es rund 320 anerkannte Ausbildungsberufe. Hat die Ausbildung das Studium abgelöst oder ist ein Studium doch der bessere Einstieg?

Die Entscheidung eines höheren Bildungsabschlusses sollte nicht nur von dem damit verbundenen Ansehen abhängig gemacht werden. Denn eines ist sicher: Ein abgebrochenes Studium ist nicht viel wert und hat unterm Strich viel Zeit gekostet.

Mit einer Ausbildung hat ihr Kind nicht weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Abiturienten, die eine Ausbildung anfingen, deutlich gestiegen. Das geht aus einer Studie hervor.

Mehrere Wege führen zum Ziel

Die Entscheidung zwischen Ausbildung und Studium fällt nicht leicht. Während ein Studium im Allgemeinen bessere Karriereaussichten bietet, ist man mit einer Ausbildung finanziell schneller unabhängig. Wer die Möglichkeit hat, entscheidet sich für das Studium, da die Zukunftsperspektiven oft vielfältiger eingeschätzt werden. Doch das muss nicht immer stimmen, denn bestimmte Ziele können über viele Wege erreicht werden.

Bei wem die Entscheidung auf eine Ausbildung fällt, bekommt von Anfang an eine Ausbildungsvergütung. Wie hoch diese ist, hängt davon ab, für welche Branche du dich entscheidest. Besonders beliebt ist das System der dualen Ausbildung. Sie dauert je nach Beruf zwischen 2 und 3½ Jahren. Eine Verkürzung der Ausbildungszeit ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich – für Abiturienten bis zu einem Jahr. Bei besonders guten Leistungen kann während der Ausbildung sogar die Abschlussprüfung vorgezogen werden.

Finanzielle Gegenüberstellung

Stellt man den durchschnittlichen Gesamtverdienst des Berufslebens einer Person mit Ausbildungsabschluss und einer Person mit Studienabschluss gegenüber, haben Studien gezeigt, dass eine Person mit abgeschlossenem Studium erst ab einem Alter von knapp 60 Jahren einen finanziellen Vorteil gegenüber einer Person mit Ausbildung hat.

Der große Vorteil bei der dualen Ausbildung ist der hohe Anteil an praktischer Arbeit. Die Azubis sind normalerweise nur ein oder zwei Tage in der Berufsschule, wo sie theoretisches Wissen erlernen. Manchmal findet die theoretische Ausbildung auch in längeren Blöcken statt. Die restliche Zeit verbringt der Azubi im Unternehmen. Hier kann das theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt werden, Unterstützung dabei gibt es von kompetenten Ausbildern und erfahrenen Kollegen.

Hilfe bei der Entscheidung

Die Entscheidung, das Richtige zu tun, ist sicher nicht einfach. Eine große Stütze dabei sind die Eltern, Personen des Vertrauens und gute Freunde. Sie alle kennen die Stärken der Jugendlichen. Hilfe gibt es auch von den Lehrern in der Schule oder von den Berufsberatern der Agentur für Arbeit. Hilfreich ist oft ein Berufswahltest, bei dem Stärken und Interessen herauskristallisiert werden können.

Wer nach dem Abschluss der Ausbildung dann doch noch Lust bekommt, ein Studium anzuhängen, dem stehen mehrere Möglichkeiten offen. Über den zweiten Bildungsweg kann die Hochschulreife nachgeholt werden. Wer nach seiner Ausbildung noch den Meister oder Techniker dranhängt, hat ebenfalls eine Hochschulzugangsberechtigung erworben und kann somit an einer Hochschule studieren. Oft gibt es aber schon während der Ausbildung die Möglichkeit, zusätzliche Qualifikationen zu erwerben, wie etwa Fremdsprachenkenntnisse, verschiedene IT-Kurse oder Teile der Meisterfortbildung.

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