ZWEI BOCK STARKE

ZWEI BOCK STARKE
Zwei bockstarken Bierspezialitäten – St. Ulrichsbock und Weizen-Bock. (Bild: Berg Brauerei)

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Ehingen-Berg – Herbst- und Winterzeit ist Bockbier– und Wildspezialitätenzeit. Die Berger Brauer starten mit dem Berg Weizen-Bock und den Berg St. Ulrichsbock in die kälter werdende Jahreszeit und kredenzen die zwei Bockbiere, die auch leckere und charaktervolle Begleiter zum gleichnamigen Rehbock sein können.

Namensgeberin des Starkbiers ist jedoch nicht das Tier, sondern vielmehr die Stadt Einbeck in Niedersachsen, wo bereits im Mittelalter Bier gebraut und exportiert wurde. Um die dafür nötige Haltbarkeit zu erreichen, braute man es mit einer hohen Stammwürze von mindestens 16 Prozent. Aus „Einbeck“ wurde mit der Zeit „Ein Bock“.

WEIZEN-BOCK
Dem Berger Weizen-Bock wird neben klassischem Weizen- und Gerstenmalz, Weizencaramelmalz und Cara-Spezialmalz zugeschrotet. Die Tettnanger Perle als Hopfengabe und die Bottich-Gärung verleihen dem Bier besondere Geruchs- und Geschmacksaromen. Die Bottich-Gärung ist eine Brauweise, die hierzulande nur noch selten zu finden und noch mit echter Handarbeit verbunden ist. Umso spezieller ist ein obergäriges Bockbier: „Im offenen Gärbottich steigt die Hefe bei der Gärung nach oben, wird mit dem großen Sieblöffel von Hand abgehoben und in den nächsten Sud gegeben. So ist der Berg Weizen-Bock ein spritziges und fruchtiges Bier mit reichem Aromenspektrum und einer Stammwürze von 16,4 Prozent sowie 7,1 Prozent Alkohol.“, erklärt Braumeister Benjamin Schad.


ST. ULRICHSBOCK
Der Heilige Ulrich ist der Kirchenpatron der Kapelle in Berg. Seit 1911 wird am Sonntag nach dem 4. Juli in Berg das Ulrichsfest gefeiert. Aus dieser Tradition braut man in Berg alljährlich ein besonderes Ulrichsbier mit einem fruchtig würzigen Charakter.

Im Sudhaus braut die Berg Brauerei in einem langsamen Maischverfahren helles Gerstenmalz, Röstmalz und Cara-Spezialmalz zu einer Stammwürze von 16,4 Prozent und vergärt den Bock in der seltenen und aufwendigen Bottich-Gärung zu einem Alkoholgehalt von 7,1 Prozent. Die Hopfensorten Hallertauer Magnum und Tettnanger Perle verleihen dem St. Ulrichsbock seinen unverkennbaren Geschmack. Dieser wird in der zweiten Gärung durch Aufkräusen verstärkt. Übrigens: Die klassische Sekt- und Champagnerherstellung wendet dieses zweite Vergären auch an! Die Zweifach-Reifung beginnt bei 9,5 Grad und fällt bis auf -1 Grad. Dabei ist Zeit – viel Zeit – ein wichtiger Rohstoff in der Berg Brauerei: „Wir brauen jedes Jahr nur eine kleine Menge Bockbier, die wir wirtschaftlich nicht betrachten. Kaum eine Brauerei leistet sich diesen Aufwand zur Pflege der Bierkultur. Wir machen das gerne, weil das Bier so lecker schmeckt!“, so Brauereiinhaber Uli Zimmermann.

Seit Anfang Oktober sind beide saisonalen Bierspezialitäten im Getränke- und Lebensmittelmarkt erhältlich.