Zahl der Straftaten im Landkreis Biberach sinkt

Zahl der Straftaten im Landkreis Biberach sinkt
Sicherheitskonferenz von Vertretern des Polizeipräsidiums Ulm und dem Landratsamt Biberach: v.l. Landrat Dr. Heiko Schmid, Polizeipräsident Bernhard Weber, Leitender Polizeidirektor Karl-Heinz Reiter, Polizeivizepräsident Josef Veser und Erster Kriminalhauptkommissar Martin Busch. (Bild: Landratsamt Biberach)

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Sicherheitskonferenz des Polizeipräsidiums Ulm im Landkreis Biberach

Biberach – Der Präsident des Polizeipräsidiums Ulm, Polizeipräsident Bernhard Weber und weitere Vertreter des Polizeipräsidiums kamen mit Landrat Dr. Heiko Schmid und Vertretern der Gemeinden im Landkreis Biberach zur Sicherheitskonferenz zusammen. Im Landratsamt Biberach stellte die Polizei dabei die Zahlen aus der Sicherheitsstatistik 2021 speziell für den Landkreis Biberach vor. Im Anschluss fand ein Gespräch über die Zahlen statt.

Die Zahl der Straftaten im Landkreis Biberach sank gegenüber dem Vorjahr deutlich um 1.313 Fälle (-19,1 Prozent). Diese Entwicklung ist im gesamten Gebiet des Polizeipräsidiums Ulm festzustellen (Landkreise Alb-Donau, Biberach, Göppingen, Heidenheim und die Stadt Ulm). „Das ist ein deutlicher Tiefstand im Fünfjahresvergleich. Dieser steht mutmaßlich auch im Zusammenhang mit den reduzierten Kontakten und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie“, erläuterte Polizeipräsident Bernhard Weber bei der Vorstellung der Zahlen.

Landrat Dr. Heiko Schmid stellte dazu fest: „Trotz der niedrigeren Zahlen, waren Polizei und Ordnungsämter intensiv gefordert. Neben den zahlreichen Kontrollen im Hinblick auf die Corona-Regeln, war die große Steigerung an Versammlungen durch größtenteils unangemeldete sogenannte Kerzenspaziergänge mitunter herausfordernd.“

Insbesondere bei den Straftaten im öffentlichen Raum reduzierten sich die Fallzahlen im Landkreis Biberach deutlich auf 1.877 Fälle (-23,4 Prozent). Auch in fast allen anderen Deliktsbereichen sind die Fallzahlen geringer als im Jahr zuvor.

Im Vergleich zum Jahr 2020 wurden jedoch 19 Sexualdelikte mehr angezeigt (+10,1 Prozent). Die wenigsten Sexualstraftaten werden im öffentlichen Raum begangen. Im Jahr 2021 waren das 13 der 207 erfassten Fälle (6,3 Prozent). Der überwiegende Teil dieser Straftaten findet in Gebäuden statt.

Hierzu sagte Polizeipräsident Weber: „Die höhere Zahl an Sexualstraftaten ist auch darauf zurückzuführen, dass die Zahlen im Bereich der „Verbreitung pornografischer Schriften“ und beim „Einwirken auf Kinder mittels pornografischer Schriften“ gestiegen sind. Damit ist auch die digitale Verbreitung gemeint, wie beispielsweise das Weiterleiten von Bildern oder Videodateien durch Messenger-Dienste. Wir nehmen hierzu auch wahr, dass die Bevölkerung mittlerweile aufmerksamer ist und denken, dass es auch deshalb zu mehr Anzeigen kommt.“

Landrat Dr. Heiko Schmid betont: „An dieser Stelle ist es wichtig, dass wir vor allem Kinder und Jugendliche bei schulischen oder anderen Gelegenheiten sensibilisieren.“

„Der Rückgang im Bereich der Betrugsdelikte ist unter anderem auf eine Änderung der Fallzählweise zurückzuführen“, so Polizeipräsident Weber. „Auch, wenn die Fallzahlen im Bereich der Betrugsdelikte scheinbar zurückgehen und bereits einiges an Präventionsarbeit geleistet wird, gilt es bei vorgetäuschten „Schockanrufen“ und bei „Enkeltrick-Betrügereien“ weiterhin aufmerksam zu bleiben.“

Die aktuellen strategischen Handlungsfelder des Polizeipräsidiums Ulm sind Gewaltkriminalität sowie Sicherheits- und bedeutende Ordnungsstörungen, Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen und die Bekämpfung von Verkehrsunfällen mit schweren Folgen. Polizeipräsident Weber hält die Präventionsarbeit auch in diesen Bereichen für sehr wichtig. Durch polizeiliche Aufklärung sollen die Bürgerinnen und Bürger vor Straftaten geschützt werden, bevor es zu Schäden kommt. „Ein enger Schulterschluss mit den Kommunen ist dabei immens wichtig“, so Polizeipräsident Weber.

Landrat Dr. Heiko Schmid bedankte sich beim Polizeipräsidenten Bernhard Weber für die gute und gewissenhafte Zusammenarbeit der Polizei mit den Kommunen und dem Landkreis. Sie dient der Sicherheit und dem Wohl der Menschen im Landkreis Biberach.

(Pressemitteilung: Landratsamt Biberach)