Wintercheck: Die ultimativen Tipps um Ihr Auto perfekt für den Winter vorzubereiten

Wintercheck: Die ultimativen Tipps um Ihr Auto perfekt für den Winter vorzubereiten
Machen Sie Ihr Auto fit für den Winter. (Bild: picture alliance / Zoonar | DesignIt)

Der Winter steht vor der Tür, auch wenn die Wetterlage im Moment eher (noch) einen goldenen Oktober verabschiedet. Doch der nächste Winter kommt bestimmt. Oft kommt es Autofahrern teuer zu stehen, wenn sie erst in letzter Minute ihr Auto winterfest machen. Schnee, Glätte und Frost kommen oft schneller, als mancher Autofahrer denkt.

Wer sein Fahrzeug nicht auf die kalte Jahreszeit vorbereitet, riskiert Bußgelder in unterschiedlicher Höhe: Wer bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte ohne M+S-Reifen fährt, muss mit 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Werden andere Verkehrsteilnehmer behindert, sind es 80 Euro, mit Gefährdung 100 Euro, bei Unfall 120 Euro, jeweils zuzüglich des Punktes in Flensburg.

Ein Winterreifen mit der Aufschrift M+S für Matsch und Schnee.
Ein Winterreifen mit der Aufschrift M+S für Matsch und Schnee. (Bild: picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke)

Zu erkennen sind wintertaugliche Reifen an dem Schneeflocken-Symbol. Bei weniger als den vorgeschriebenen mindestens 1,6 mm Profiltiefe muss der Fahrer ebenfalls mit 60 Euro plus einem Punkt rechnen. Falsche oder abgenutzte Reifen können bei einem Unfall außerdem zu Konsequenzen seitens der Versicherung führen. So kann die Kfz-Haftpflichtversicherung den Fahrer für die regulierten Unfallschäden in Regress nehmen und die Kaskoversicherung die Leistung kürzen oder verweigern.

Rechtszeitig Licht einschalten

Daneben ist es gerade im Winter wichtig, rechtzeitig das Licht einzuschalten. Vor allem bei Schneefall und Nebel ist es Pflicht, mit Abblendlicht zu fahren. Verstöße werden innerorts mit 25 Euro, bei Sachschaden mit 35 Euro geahndet. Wer allerdings bei schlechter Sicht außerorts vergessen hat, das Abblendlicht einzuschalten, riskiert einen Bußgeldbescheid über 60 Euro, mit Gefährdung über 75 Euro und bei einem Unfall über 90 Euro, jeweils inklusive einem Punkt in Flensburg.

Ein Auto fährt im Nebel durch eine Allee.
Ein Auto fährt im Nebel durch eine Allee. (Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Bußgelder können aber auch verhängt werden, wenn die Scheiben nicht richtig von Schnee und Eis befreit sind, das Kennzeichen nicht lesbar oder ein Scheinwerfer vom Schnee verdeckt ist. Teuer kann es auch werden, wenn der Motor eine Weile läuft, bevor man losfährt. Wegen der Umweltbelastung droht ein Bußgeld von 80 Euro.

Einstellige Temperaturen in den frühen Morgenstunden sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass die kalte Jahreszeit da ist.

Für Autofahrer bedeutet das, den Wagen winterfest zu machen. Das aber sollte nicht nur auf den Reifenwechsel beschränkt sein. Basis für eine gute Wintervorbereitung ist eine gründliche Autowäsche .

Mit einer anschließenden Konservierung mittels Politur und Wachs ist der Lack gut geschützt vor Feuchtigkeit und Salz. Nicht zu vergessen auch die Pflege der Türgummis, um ein Zufrieren der Tür bei hohen Minusgraden zu verhindern. Vaseline, Hirschtalk oder Talkum sind dabei allerdings nicht die wirkungsvollsten Mittel. Besser und nachhaltiger wirksam sind glyzerin- oder silikonhaltige Pflegestifte und Sprays.

Eine gründliche Autowäsche ist auch im Winter wichtig.
Eine gründliche Autowäsche ist auch im Winter wichtig. (Bild: picture alliance / Zoonar | Jakub Mrocek)

Diese Tipps sollte man deshalb auf jeden Fall berücksichtigen.

Kühlerfrostschutz prüfen

Mindestens -25° Celsius sollte beim Frostschutz der Kühleranlage sichergestellt sein. Ist der Kühlwasserstand unter die Minimum-Markierung abgesunken, empfiehlt es sich, in der Werkstatt die Ursache feststellen zu lassen. Zu geringer Kühler-Frostschutz kann im Extremfall zum Motorschaden führen.

Scheibenfrostschutz checken

Dem Scheibenwischwasser sollte ein geeigneter Winterreiniger hinzugefügt werden. Dieser reinigt nicht nur die Scheiben, sondern sorgt auch dafür, dass Wasser, Pumpe und Spritzdüsen nicht einfrieren.

Ein Mann füllt das Frostschutzmittel im Auto nach (gestellte Szene).
Ein Mann füllt das Frostschutzmittel im Auto nach (gestellte Szene). (Bild: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose)

Tipp: Nach dem abendlichen Auto-Abstellen die Wisch-/Waschanlage kurz laufen lassen, um scharfkantige Streumittel-Reste zu beseitigen. Andernfalls könnten diese am nächsten Morgen das Glas beschädigen, wenn sie mit Eiskratzer und Druck über die Scheibe geschoben werden.

Fenster reinigen

Gute Sicht ist gerade bei frostigem Schmuddelwetter unabdingbar. Daher sollten die Scheiben regelmäßig innen und außen von Schmutz befreit werden. Beschlagene Scheiben werden durch Heizung, Gebläse und Klimaanlage wieder frei. Die trockene Luft hält auch die Dichtungen und Schläuche in Schuss.

Scheibenwischer kontrollieren

Alte Wischerblätter, die Schlieren auf der Scheibe hinterlassen, sollten unbedingt  gegen neue ausgetauscht werden.

Tipp: Über Nacht unter die Scheibenwischergummis Isolationsfolie legen, damit sie nicht anfrieren und beschädigt werden.

Die Scheibenwischer eines Autos arbeiten währen das Fahrzeug an einer mit Schnee bedeckten und teils geräumten Kreuzung steht.
Die Scheibenwischer eines Autos arbeiten währen das Fahrzeug an einer mit Schnee bedeckten und teils geräumten Kreuzung steht. (Bild: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg)

Türdichtungen pflegen, einfrieren vermeiden

Damit Sie nicht vor zugefrorenen Türen stehen, können Tür- und Heckklappengummis mit speziellen Pflege-Mitteln behandelt werden zum Beispiel „Gummipfleger“, alternativ auch Silikonöle.

Türschlösser pflegen

Wer ein Universalspray oder ein anderes nicht harzendes Öl in die Türschlösser sprüht, kann darauf hoffen, dass diese nicht zufrieren. Ansonsten hilft ein Türschlossenteiser. Der gehört aber keinesfalls ins Handschuhfach sondern sollte außerhalb des Fahrzeuges aufbewahrt werden.

Eine Frau enteist das Türschloß von ihrem Auto mit einem Spray.
Eine Frau enteist das Türschloß von ihrem Auto mit einem Spray. (Bild: picture alliance / Frank May | Frank May)

Beleuchtung einstellen

Auf die Beleuchtung muss in der dunklen Jahreszeit unbedingt Verlass sein. Daher sollten alle Leuchtmittel überprüft und notfalls in einer Werkstatt korrekt eingestellt werden.

Autobatterie checken

Sie führt im Winter die Pannenstatistik der ADAC Straßenwacht unangefochten an: Wenn die Batterie bereits bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt den Anlasser nur noch müde durchdreht, dann sollte sie unbedingt geprüft und, falls nötig, rechtzeitig ersetzt werden.

Ein Mann überprüft eine Autobatterie.
Ein Mann überprüft eine Autobatterie. (Bild: picture alliance / dpa Themendienst | Bodo Marks)

Reifen wechseln

Hier hat sich die Faustregel „von O (wie Oktober) bis O (wie Ostern) bewährt. Am besten montieren Sie Winterräder bereits im Oktober, so lassen sich Wartezeiten bei Werkstätten und Reifendiensten vermeiden. Sommerreifen haben nicht nur bei Schnee und Eis deutliche Nachteile, sondern auch, wenn die Straßen mit feuchtem Laub bedeckt sind. Unter 4 mm Profiltiefe sind Winterreifen, obwohl gesetzlich zulässig, für den Wintereinsatz nicht mehr sicher.

Viele Autofahrer sind der Meinung, dass Winterreifen nur bei Eis und Frost notwendig sind. Dabei sind Winterreifen auch bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt wegen der besseren Gummimischung besser geeignet, als Sommerreifen.

Winterreifenwechsel eines Automechanikers in einer Kfz Werkstatt
Winterreifenwechsel eines Automechanikers in einer Kfz Werkstatt (Bild: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Fleig / Eibner-Pressefoto)

Tipp: Der goldene Rand der 1-Euro-Münze ist exakt drei Millimeter breit, er sollte also nicht mehr sichtbar sein. Auch älter als zehn Jahre sollte kein Winterreifen sein.

Falls erforderlich, sollten Reifen paarweise erneuert werden. Winterreifen sind situationsbedingt Pflicht, und zwar auf Matsch, Eis und Schnee.

Lack pflegen

Nässe, Kälte und Streusalz können Autolack ganz massiv angreifen. Fahren Sie deshalb vor dem ersten Schnee in die Waschanlage. Pflegen Sie zudem das Fahrzeug mit Politur und Wachs.

Tipps fürs Fahren bei Eis und Schnee

  • Vor dem Losfahren das Auto vollständig von Schnee und Eis befreien.
  • Die Heizung vor dem Losfahren einschalten.
  • Den Motor nicht im Stand warmlaufen lassen.
  • Bei Glätte behutsam mit dem Gaspedal umgehen, ruckartige Lenkbewegungen möglichst vermeiden.

Kommt das Fahrzeug ins Schleudern, auskuppeln und behutsam gegenlenken. Reagiert der Wagen nicht mehr aufs Lenken, hilft nur noch eine Vollbremsung. Warme Decke, Eiskratzer/Besen sowie Abdeckfolie für die Windschutzscheibe nicht vergessen.

Ein Mann kratzt die gefrorene Autoscheibe frei (gestellte Szene).
Ein Mann kratzt die gefrorene Autoscheibe frei (gestellte Szene). (Bild: picture alliance / Fotostand | Fotostand / K. Schmitt)

Was für den Verbrenner gilt, trifft auf Elektroautos erst recht zu.

Dennoch sind E-Autos genauso wintertauglich wie Benziner oder Diesel. Das zeigt nicht zuletzt das Beispiel Norwegen, wo sich inzwischen mehr als 40 Prozent der Neuwagenkäufer für ein Elektroauto entscheiden. Experten schätzen den Reichweitenverlust von E-Autos im Winter auf bis zu 30 Prozent ein, verweisen aber darauf, dass auch Verbrenner bei Minusgraden mehr Sprit beanspruchten.

Gleichzeitig können E-Autofahrer im Winter einiges für den Akku tun. Wer die Möglichkeit hat, sollte das Auto in der warmen Garage parken. Vorteilhaft ist es auch, das Auto erst vor der morgendlichen Abfahrt zu laden, denn so hat die Batterie beim Losfahren bereits Betriebstemperatur erreicht.

Das Wochenblatt wünscht allzeit eine gute Fahrt!