Wildes hin und her mit gutem Ausgang

Charlie Sarault wird vor dem Tor der Freiburger mächtig bedrängt.
Charlie Sarault wird vor dem Tor der Freiburger mächtig bedrängt. (Bild: Kim Enderle)

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Die Ravensburg Towerstars haben mit einem 6:4 Heimsieg gegen den EHC Freiburg einen wichtigen Schritt in Richtung Playoffs gemacht. Die 2228 Zuschauer in der CHG Arena durchlebten auf dem Weg hierzu allerdings eine regelrechte Achterbahnfahrt der Emotionen.

Bei den Towerstars gab es wie erwartet ein paar Veränderungen in der Aufstellung. Nicht dabei waren die verletzten Tim Sezemsky und Denis Pfaffengut – Marvin Feigl, Tim Gorgenländer sowie Marvin Drothen standen im Kader des Oberliga-Kooperationspartners Memmingen.

Sein Debüt im Ravensburger Trikot gab der Ingolstädter Förderlizenzspieler Niklas Hübner, nach längerer Pause trat auch dessen Kollege Louis Brune wieder für die Towerstars auf.  Die Zuschauer sahen von Beginn an ein flottes Spiel, schon nach 43 Sekunden verpasste Fabian Dietz eine scharfe Hereingabe von Sam Herr.

Die Towerstars drückten auch danach auf den ersten Treffer, der fiel allerdings auf der Gegenseite. Knapp vier Minuten waren gespielt, als ein Puckverlust in der Angriffszone den Gästen einen 2 gegen 0 Konter ermöglichte, diesen schloss Freiburgs Goldhelm Tor Immo am rechten Pfosten kompromisslos ab.

Für die Towerstars hatte der Gegentreffer erst einmal keine positive Wirkung. Viele Angriffe verhakten sich schon in der neutralen Zone, auch waren einige Aufbaupässe zu ungenau und sorgten postwendend für Chancen der Wölfe aus dem Breisgau. Nach 13 Minuten war diese Phase allerdings überstanden. Oliver Granz kam aus spitzem Winkel zum Schuss, der von Wölfe-Keeper Patrik Cerveny abgewehrte Puck drückte Louis Brune dann zum 1:1 Ausgleich ein.

Drei Minuten später sollte der 22-jährige Förderlizenzstürmer auch gleich den nächsten Treffer folgen lassen. Er schnappte sich die Scheibe nach einem Missverständnis der Freiburger Abwehr und schob trocken zur 2:1 Führung ein. Die Towerstars waren jetzt kaum zu bremsen und überraschten die gegnerische Abwehr nur eine Minute später mit einem weiten Pass über die Bande, den Alleingang versenkte Josh MacDonald dann eiskalt zum 3:1.

Im zweiten Spielabschnitt gab es für die Oberschwaben aber schon nach 71 Sekunden einen Dämpfer. Florin Ketterer kassierte noch im ersten Abschnitt eine Strafzeit, Tor Immo hämmerte eine Direktabnahme zum 3:2 in den linken Winkel. Wieder zeigten die Gäste aber die Reaktion und die Towerstars schienen zu wackeln, da kam der Treffer von Louis Latta in der 47. Minute natürlich genau richtig.

Einen tiefen Pass in der Freiburger Zone wurde vom Torhüter zunächst geklärt, doch dann bediente Nick Latta seinen mitgelaufenen Bruder – 4:2. Als weitere vier Minuten später Louis Brune aus kurzer Distanz mit dem 5:2 seinen persönlichen Hattrick perfekt machte, schien ein ganz großer Grundstein zum Erfolg gelegt.

Doch die Gäste brachten sich noch im zweiten Spielabschnitt mit dem Anschlusstreffer zurück in Schlagdistanz. Als aufgrund zweier Strafzeiten viel Platz auf dem Eis war, hatte Alexander De Los Rios alle Zeit der Welt, um für das 5:3 genau Maß zu nehmen.

Der Schlussabschnitt war dann von verbissenem Kampf geprägt, die Towerstars machten sich mit Strafzeiten teils selbst das Leben schwer. Gleich vier der ersten acht Minuten standen die Gastgeber in Unterzahl auf dem Eis, Jonas Langmann im Ravensburger Gehäuse hatte Höchstarbeit zu verrichten. In der 45. Minute half auch mal die Latte bei der Verhinderung des vierten Gegentreffers mit. Freiburg hatte jetzt mehr vom Spiel, auch wenn die Towerstars immer wieder teils hochkarätige Möglichkeiten dazwischen schoben.

Für mächtig Spannung sorgte freilich der direkte 5:4 Anschlusstreffer des EHC Freiburg knapp fünf Minuten vor Schluss durch Chris Billich. Kurz danach bekamen die Oberschwaben dann auch noch eine Strafzeit aufgebrummt, als ein Rückhandschuss über die Glasumrandung segelte. Sollte den Towerstars womöglich der vermeintlich deutliche Vorsprung komplett durch die Finger gleiten? Nach beherztem Kampf in Unterzahl hatte Josh MacDonald dann die Antwort auf diese Frage. 48 Sekunden vor Ende machte er mit dem 6:4 ins leere Freiburger Tor den Deckel final drauf.

„Ich bin glücklich über den Sieg, allerdings waren wir deutlich zu offen und konteranfällig. Auch kassierten wir zu viele Strafzeiten, das kann in solch einem engen Spiel dann auch mal ins Auge gehen“, sagte Towerstars Coach Peter Russell nach dem Spiel.

Am Sonntag um 17 Uhr wartet auf die Towerstars eine unangenehme Aufgabe beim Tabellenvorletzten Heilbronn. Die Unterländer überraschten am Freitagabend mit einem 4:3 Auswärtssieg beim PENNY DEL Absteiger Krefeld.

(Vereinsmitteilung: Ravensburg Towerstars)