Das Mega-Hoch „Carlos“, was uns zuletzt mit viel Sonnenschein und kalten Nächten eisiges Winterwetter brachte, muss in der nächsten Woche allmählich weichen. Folglich könnte eine Nordlage samt Schneefällen durch mehr Tiefdruck entstehen. Nachdem wir das Wettergeschehen der kommenden Tage ermittelt haben, blicken wir mal tiefer in die Synoptik der Wetterkarten…
Bevor wir die Wettervorhersage beginnen, blicken wir nochmals auf den bisherigen Verlauf des Januars zurück: Der Jahresbeginn begann exorbitant mild – einige Wetterstationen konnten neue Wärmerekorde zu Neujahr verzeichnen. Anschließend stürzten die Temperaturen bis Dreikönig regelrecht ab und bewegten sich bis heute leicht über dem langjährigen Durchschnitt.
Um den 21. Januar sollen die Temperaturen beim Tagesmittel kurzweilig in den Frostbereich sinken, ehe es kurz milder wird und zum Monatsende unterdurchschnittliche Temperaturen prognostiziert werden. Nach diesen Trends endet der Monat Januar mit einer Temperaturabweichung von knapp 2,0 Grad gegenüber dem amtlichen Klimamittel.
Wettervorhersage: Montag, 17.01 – Donnerstag, 20.01
Die neue Woche startet in den Frühstunden mit einem Schneefallgebiet, welches uns vom östlichen Alpenrand streift und für ein paar Schneeflocken sorgt. Am westlichen Untersee wird in Sachen Schnee kaum etwas passieren. In Kombination mit Temperaturen von um den Gefrierpunkt und leichten Schneefällen herrscht besonders in höheren Lagen erhöhte Glättegefahr.
Tagsüber ist der Himmel dann größtenteils stark bewölkt. Wolkenlücken bilden am Montag die absolute Ausnahme. Unter der Wolkendecke erreichen die Höchstwerte 1 bis 4 Grad am Bodensee und um 0 Grad im West- und Oberallgäu. Der Wind weht dazu schwach bis mäßig aus südlichen, später dann zunehmend aus östlichen Richtungen.
Am Dienstag und Mittwoch übernimmt das bekannte Hochdruckgebiet „Carlos“ unser Wettergeschehen und sorgt – abseits von Hochnebel/Nebel – für viel Sonnenschein. Nach jeweils eisigen Winternächten mit Tiefstwerten von -2 bis -7 Grad am Bodensee scheint untertags häufig die Sonne. Hochnebel und Nebel bildet sich im Vergleich zur letzten Woche seltener, weil mehr Wind im Spiel ist. Je nach Sonnenscheindauer und Höhenlagen klettern die Höchsttemperaturen am Dienstag und Mittwoch auf -1 Grad im örtlichen Dauergrau und 1 bis 5 Grad unter blauem Himmel.
Hochreichende Kaltluft ab Donnerstag
Am Donnerstag rückt mit einem Tiefdruckgebiet hochreichende Kaltluft von Norden näher und flutet uns förmlich.
Die Wetterkarte zeigt für Donnerstag, den 20. Januar das sogenannte Geopotential in rund 5 km Höhe: Ein Hochdruckkeil reicht über dem Atlantik bis nach Island, während sich der Tiefdruck über Mittel- und Osteuropa ausdehnt. Über Skandinavien, also unmittelbar vor den Toren Deutschlands sehen wir enge Isobaren (weiße Linien). Je enger die Linien gleichen Luftdrucks beieinander liegen, desto mehr Turbulenzen sind in dieser Höhe dabei.
In 1.500 m Höhe (850 hPa) strömt demnach die -10-Grad-Isotherme nach Deutschland ein, was hierzulande vielfach für Dauerfrost und mit dem tiefen Luftdruck für Schnee ausreicht.
Eine detaillierte Wettervorhersage für Donnerstag und den darauffolgenden Tagen ist basierend auf diesen Wetterkarten noch nicht möglich, eine ungefähre Prognose vom direkten Modelloutput (Berechnung) allerdings schon: Demnach ziehen vielerorts Schneeschauer übers Land. Vor allem in und an den Alpen schneit es auch länger. Am Bodensee ist der Himmel mit vielen Wolken und Hochnebel verhangen – mit durchziehenden Schneeschauern.
14-Tage-Trend: Mehr Kälte als Milde
Um die weitere Entwicklung beim Wetter in unseren Regionen grob zu ermitteln, werfen wir einen genaueren Blick auf den 14-Tage-Trend, in der Fachmeteorologie auch „Ensemble“ genannt.
In dieser „Ensemble“ berechnen über 30 verschiedene Einzelberechnungen (bunte Linien) Temperatur und Niederschlag für die nächsten zwei Wochen. Anfangs erkennen wir meist noch Messwerte von über 0 Grad, nachts meistens Nachtfrost. Niederschläge sind keine in Sicht, weil das Hoch “Carlos” noch mächtig dagegen stemmt.
Ab dem 20./21. Januar rauschen die Temperaturen im Mittel zunehmend in den Dauerfrost und die Niederschlagssignale nehmen zu. Das haben wir ja anhand des Geopotentials und dem direkten Modelloutput für Donnerstag bereits gesehen.
Zwischen dem 24. und 30. Januar steigen die Temperaturen voraussichtlich wieder nach oben, wobei wir uns im Mittel immer noch bei um 0 Grad bewegen. “Hinten raus” neigt das Mittel aller Modellberechnungen sogar deutlich nach unten.
Fazit: In den nächsten zwei Wochen haben wir es mit mehr Kälte als mit mildem Wetter zu tun. Es ist als relativ wahrscheinlich anzusehen, dass uns ab Donnerstag – zumindest vorübergehend – hochreichende Kaltluft aus Norden erreicht. Folglich würde sich für ein paar Tage (mindestens!) leichter Dauerfrost mit Schneefällen einstellen.
Es bleibt also weiterhin spannend. Vor allem für Winter- und Kältefans sind das ziemlich erfreuliche und vielversprechende Aussichten in der zweiten Hälfte des Januars.