Der kalendarische Sommer hat begonnen. Die Monate Juli und August werden voraussichtlich von hohen Temperaturen geprägt sein, gespickt mit sporadischen Hitzewellen – besonders im Juli. Die Prognosen stehen also auf Sommer satt. Das Bayerische Rote Kreuz gibt Tipps für die Gesundheit.
Länger anhaltende Temperaturen über 30 Grad Celsius belasten Mensch und Umwelt. Für die Gesundheit von besonderer Bedeutung sind Phasen mit mehrtägig anhaltender, extremer Hitze. Das körpereigene Kühlsystem wird dann überlastet.
Die heißesten Stunden des Tages sind immer am Nachmittag. Wer kann, sollte sich jetzt möglichst nicht mehr im Freien aufhalten – das gilt besonders für ältere Menschen. Wichtig: nachts und in den frühen Morgenstunden lüften – tagsüber Rollläden und Jalousien die nach Süden gehen, runter.
Zwischen Kopfschmerz und Benommenheit
Als Folge von Hitzebelastung können bei empfindlichen Personen Regulationsstörungen und Kreislaufprobleme auftreten. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit. Ältere Menschen und Personen mit chronischen Vorerkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind von diesen Symptomen besonders betroffen.
Das Bayerische Rote Kreuz rät, vorsorgende Maßnahmen zu ergreifen, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Weil es auch in den Nächten nicht merklich abkühlt, ist eine starke Wärmebelastung zu erwarten.
- Bei einem Hitzschlag kommt es zu einem Wärmestau im Körper, wodurch sich Betroffene müde und erschöpft fühlen können. Auch Krämpfe und Erbrechen können vorkommen, ebenso Schwindelgefühl, Verwirrtheit oder auch Halluzinationen. In besonders schwerwiegenden Fällen kann es zur Bewusstlosigkeit kommen.
- Eine Hitzeerschöpfung hingegen entsteht, wenn bei größerer Hitze häufig in Kombination mit körperlicher Anstrengung, wie Arbeit oder Sport unzureichend Flüssigkeit aufgenommen wird. Der Körper verliert durch das Schwitzen große Mengen an Flüssigkeit und Mineralien. Dies belastet und schwächt den Kreislauf. Es kann zum Kreislaufzusammenbruch kommen. Betroffene sind geschwächt, sehr blass, frösteln und haben einen schnellen und schwachen Puls.
Zur Prävention gesundheitlicher Schäden infolge der Hitze empfiehlt der Landesarzt des Bayerischen Roten Kreuzes, Dr. Florian Meier:
- „Trinken Sie täglich 1-2 Liter mehr als sonst. Wir empfehlen natriumhaltiges Mineralwasser. Patienten mit einer Herzschwäche bitten wir, die Trinkmenge mit Ihrem behandelnden Arzt abzusprechen.
- Halten Sie sich nicht in der prallen Sonne auf und tragen Sie draußen stets eine Kopfbedeckung.
- Vermeiden Sie körperliche Anstrengung unter Sonneneinstrahlung.
- Bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme klären Sie bitte mit Ihrem Hausarzt, ob bei großer Hitze Besonderheiten vorliegen.
- Lassen Sie auf keinen Fall Kinder oder Haustiere unbeaufsichtigt im Fahrzeug, die anstauende Hitze kann zu Lebensgefahr und im schlimmsten Fall zum Tode führen.
- Rufen Sie im Notfall immer den Notruf 112.
- Soweit es Ihnen möglich ist, vermeiden Sie körperlich anstrengende Tätigkeiten.
Sollte es dennoch zu einem hitzebedingten Notfall kommen…
- Bringen Sie die Person sofort in den Schatten und lagern Sie die Beine hoch. Wenn ein schattiger Platz nicht auffindbar ist, kann auch eine Rettungsdecke (die goldene Seite muss nach innen zeigen) als Schutz vor der Sonneneinstrahlung Abhilfe leisten.
- Bieten Sie Wasser (nicht eiskalt) oder auch Getränke wie Fruchtsaftschorle oder Früchtetees zu trinken an. Dabei muss die Person bei vollem Bewusstsein sein. Wenn sie das Bewusstsein verlieren sollte, legen Sie sie in die stabile Seitenlage.
- Setzen Sie umgehend einen Notruf (112) ab und kontrollieren Sie Bewusstsein und Atmung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
- Kühlen Sie den Körper mit feuchten Tüchern besonders im Bereich von Kopf und Nacken. Kein Eis direkt auf den Körper geben.
(Quelle: Umwelt-Bundesamt, BRK Bayern/Presse)
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