Wetter Update: Neuer Orkan zieht auf – wann gibt es endlich Entwarnung?

Wetter Update: Neuer Orkan zieht auf – wann gibt es endlich Entwarnung?
Neues Orkantief zieht heran: Wann gibt es endlich Entwarnung? (Bild: Petra Deuter)

Ein Sturmtief brachte uns am Donnerstag in weiten Teilen Deutschlands viel Wind und Sturm. In einzelnen Schauern wurden sogar Orkanböen von deutlich über 120 km/h registriert. Doch wann gibt’s bezüglich Sturm und Orkan endlich Entwarnung? Vorerst nicht: Ein neuer Orkan zieht bereits vom Atlantik in Richtung Mitteleuropa!

Zu Beginn der Wetter- und Sturmvorhersage blicken wir zunächst auf die stärksten Böen (Wind) des Donnerstags. 

Die stärkten Böen von Donnerstag, dem 17.02.2022.
Die stärkten Böen von Donnerstag, dem 17.02.2022. (Grafik: Mtwetter.de)

Die Wind,- Sturm- und Orkanböen wurden relativ verteilt über Deutschland gemessen. Das lag an sogenannten “Fallwinden”, die vielerorts durch kräftige Regenschauer und einzelnen Gewittern entstanden. Heftige Böen wurden durch kurzen und starken Niederschlag nach unten transportiert. 

Die heftigsten Sturm- und Orkanböen wurden auf den Gipfeln der Mittelgebirge, des Schwarzwaldes und im Bayerischen Wald registriert. Auch an den Küsten gab es teils schwere Sturmböen.

Windvorhersage & Vorwarnung: Neuer Orkan zieht auf!

Ein neues Orkanfeld nimmt ab Freitagnachmittag Kurs auf die Niederlande und die deutschen Küsten der Nordsee. Um etwa 16:00 Uhr unserer Zeit liegt das Orkanfeld mit Windgeschwindigkeiten von 120 bis 135 km/h noch über dem Atlantik und zieht wenige Stunden später mit voller Orkanstärke an die Küstengebiete der Nordsee. 

Ein neues Orkanfeld zieht am Freitagnachmittag in Richtung Nordseeküsten.
Ein neues Orkanfeld zieht am Freitagnachmittag in Richtung Nordseeküsten. (Grafik: http://www2.wetter3.de/)

Im Binnenland des Westens hat sich der Sturm und Orkan im Vergleich zu gestern etwas abgeschwächt. Von Niedersachsen bis Nordrhein-Westfalen werden am Abend trotzdem schwere Sturmböen von 85 bis 105 km/h berechnet – in lokalen Spitzenböen natürlich mehr. 

Am Freitagabend stürmt es dann besonders im Nordwesten.
Am Freitagabend stürmt es dann besonders im Nordwesten. (Grafik: http://www2.wetter3.de/)

Am Freitagabend faucht der Orkan an den Küsten der Nord- und Ostsee mit Windgeschwindigkeiten von über 120 km/h weiter und sorgt für eine unruhige See. Erst ab der zweiten Nachthälfte verabschiedet sich das Orkanfeld in Richtung Osten und schwächt sich anschließend schlagartig ab. 

Im Landesinneren bleibt es von Norden bis an die Mittelgebirge am Freitagabend sehr windig bis stürmisch, schwächt sich danach aber ebenfalls ab. 

Dies waren die berechneten Windgeschwindigkeiten des sogenannten GFS-Modell (amerikanisch). Das deutsche ICON-Modell (genauer aufgelöst) berechnet das Sturm- und Orkanfeld noch deutlich heftiger: Am späteren Freitagabend um 22:00 Uhr liegt der Orkan mit Spitzenböen von 140 bis 165 km/h (!) unmittelbar an den Nordseeküsten und sorgt für massive Sturm- und Orkanfluten. 

Nach dem ICON-Wettermodell erreicht der Orkan mit extremen Spitzenböen den Norden.
Nach dem ICON-Wettermodell erreicht der Orkan mit extremen Spitzenböen den Norden. (Grafik: http://www2.wetter3.de/)

Im Laufe der Nacht verlagert sich der Orkan weiter ostwärts und schwächt sich im Nachhinein ab. 

Aktuell gibt es also noch keinen Anlass zur Entwarnung. Bis einschließlich Samstagmorgen besteht besonders im Norden die Gefahr von schweren Sturm- und Orkanböen. Auch im Binnenland ist und bleibt es bis dahin recht windig und stürmisch. 

Nach aktuellen Modellberechnungen überquert uns von Sonntag bis Montag nochmals ein Sturmfeld, das mit Windgeschwindigkeiten von 70 bis 100 km/h übers Land zieht. Am Bodensee werden für Montagmorgen Wind- und Sturmböen von 50 bis 80 km/h erwartet. 

Um noch kurz zum “normalen Wetter” überzugehen: Wie die Begriffe “Sturm- und OrkanTIEFS” schon beinhalten, bestimmt der Tiefdruck derzeit unser Wetter. Tendenziell bleibt es mit Temperaturen zwischen 8 und 12 Grad für die Jahreszeit weiterhin zu warm, oftmals aber mit vielen Wolken und Regen. 

Am Freitag steigen die Temperaturen vorübergehend noch weiter an.
Am Freitag steigen die Temperaturen vorübergehend noch weiter an. (Bild: Petra Deuter)

Der morgige Freitag kristallisiert sich aber zu einer kleinen Ausnahme: Eine kurzweilige Südwestlage beschert uns mit lokalen Föhneffekten am Bodensee ausgesprochen milde Temperaturen mit Höchstwerten von 12 bis 16 Grad.