Auf kleinen Samtpfoten erobert die noch namenlose Samtpfote ihr neues Revier. Sie ist jetzt schon der Liebling der Besucher. Niemand hatte bei den hochbetagten Eltern noch mit Nachwuchs gerechnet.
Bereits am 10. Juli erblickte die Kleine das Licht der Welt. Zu Beginn blieben die Katze Kailash und ihr Jungtier zunächst hinter den Kulissen. Auch in der Natur sind Neugeborene anfangs unselbstständig und bleiben versteckt in einer Höhle, bis sie alt genug sind, erste Erkundungstouren zu unternehmen.
Die Geburt war eine Überraschung
Nach gut zwei Monaten ist der kleine Irbis, wie Schneeleoparden auch genannt werden, bereit auch die Außenanlagen zu erobern. Kater Ladagh wird vorerst Zaungast bleiben.
„Die Geburt war eine richtige Überraschung “, sagt Ulrike Rademacher, Kuratorin der Schneeleoparden. „Kailash ist mit 13 Jahre bereits im hohen Alter und wir haben nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet.“ Das kleine Weibchen spielt bei der Arterhaltung eine wichtige Rolle. Mutter Kailash ist eine Nachkommin von Dshamilja, welche von Wilderern so schwer verletzt wurde, dass sie nicht mehr in der Natur selbstständig überleben konnte.


Bedrohteste Großkatze der Welt
Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart hält und züchtet bereits seit über 30 Jahren Schneeleoparden. 2018 hat die Wilhelma mit Zuschüssen des Fördervereins eine neue 730 Quadratmeter große Gebirgslandschaft gebaut. Mit dem Naturschutzverbund Deutschland (NABU) engagiert sich die Wilhelma für den Schutz des Lebensraums von Schneeleoparden.
Der Schneeleopard gilt als die bedrohteste Großkatze der Welt. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN listet die Art als stark gefährdet. Vermutlich streifen nur noch 4.000 bis 6.600 Tiere durch die Gebirge Zentralasiens.
(Quelle: Wilhelma)