Gesundheitspolizei der Natur Wespen töten kann richtig teuer werden

Wespen töten kann richtig teuer werden
Wer bei der Zerstörung eines Nestes erwischt wird, dem droht ein Bußgeld. Je nach Art der Wespe kann dieses zwischen 5.000 und 50.000 Euro betragen. (Bild: MilaSCH // iStock / Getty Images Plus

Wespen sind die lästigen Schreckgespenster des Sommers. Vor allem Allergiker sind in Habachtstellung. Wenn sie dann noch ein Wespennest am Haus bauen, drehen viele durch. In München hat ein Hausbewohner jetzt Schaumfestiger in den Rollladenkasten gesprüht und entzündet. Die Feuerwehr musste anrücken.

Ob auf dem Zwetschgendatschi oder der Terrasse – durch ihre emsige Futtersuche nerven die unbeliebten Sommergäste. Dabei interessieren sich die meisten einheimischen Wespenarten nur für das, was wir auf dem Teller haben. Auch wenn wir uns durch die gelbschwarzen Insekten gestört oder auch gefährdet fühlen, dürfen wir ihre Behausung nicht einfach so entfernen oder sie gar töten.

Wer Wespen tötet muss blechen

Wer eine Wespe mutwillig tötet, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Geldstrafe rechnen. Ihre Nester stehen zudem unter Naturschutz und müssen fachgerecht entfernt werden. Wer bei der Zerstörung eines Nestes erwischt wird, dem droht Bußgeld. Je nach Art der Wespe kann dieses zwischen 5.000 Euro und 50.000 Euro betragen, heißt es in einer Mitteilung der ERGO Direkt AG.

Wenn ein Volk sein Nest unter das Dach oder eine Mauerspalte baut, dann wird es meist unangenehm. Für Kinder oder Allergiker können solche Untermieter sogar lebensbedrohlich sein. Der NABU Baden-Württemberg klärt auf:

Welche Wespen fliegen auf unser Essen?

Das sind zwei Kurzkopf-Wespenarten namens Deutsche und – mit passendem Namen – Gemeine Wespe. Ihr Nest ist gräulich oder beige. Für diese zwei gilt: ruhig bleiben, nicht nach den Tieren schlagen.

Wie entfernt man ein Wespennest?

Brüten die Wespen im Rollladenkasten oder an einem anderen äußerst ungünstigen Ort, sollte man möglichst bis zum ersten Frost abwarten und durch Fliegengitter die Tiere am Einflug in die Wohnung hindern. Und natürlich den Rollladen in dieser Zeit nicht benutzen.

Kein Grund zur Panik, wenn Sie am Haus ein Wespennest entdecken.
Kein Grund zur Panik, wenn Sie am Haus ein Wespennest entdecken. (Bild: NABU/ Claudia Wild)

In der kalten Jahreszeit überwintern nur die Jungköniginnen in Nischen und Spalten, alle Arbeiterinnen sterben. Das leichte Nest kann dann problemlos abgenommen werden. So ein Wespennest ist eine spannende Sache. Das Wespenvolk produziert dafür ihr eigenes, feines Papier aus Speichel und verwittertem oder verrottetem Holz.

Was tun, wenn das Nest aus Artenschutzgründen bleiben muss?

Die Hornisse (Vespa) ist die größte Wespenart in Deutschland. Die imposanten Tierchen werden bis zu vier Zentimeter groß, sind aber eher scheu und passiv. Hornissen sind nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) und dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besonders streng geschützt.

Tiere dürfen nicht gefangen oder getötet, die Nester nicht bekämpft werden. Bei Problemen hilft die örtliche Naturschutzbehörde, etwa beim Landratsamt.

Was hilft gegen Belästigung durch Wespen?

Wer ihnen ein Schälchen mit Leckereien wie etwa einem Wurststückchen oder ein paar Weintrauben anbietet, hat meist auf dem eigenen Teller seine Ruhe. Beim NABU gibt es auch hilfreiche Broschüren zum Thema Bienen, Wespen und Hornissen.

Wespen sind die Gesundheitspolizei der Natur: Im Naturkreislauf erfüllen Wespen wichtige Funktionen, da sie tote Insekten verwerten und Fallobst nutzen. Sie jagen Fliegen, Blattläuse, Raupen sowie weitere Insekten und halten sie damit in Schach. Wespen bestäuben, gemeinsam mit vielen anderen Insekten, Pflanzen.

(Quelle: NABU/Wespen, ERGO)