Die Idee klingt verlockend: Pakete kaufen, ohne den Inhalt zu kennen, und dabei womöglich einen echten Schatz entdecken. Mystery Boxen, auch Secret Packs genannt, boomen – nicht zuletzt dank Influencer-Videos, die die Spannung und den Überraschungsfaktor feiern.
Doch ein Test der Stiftung Warentest zeigt: Der Hype hält nicht, was er verspricht. Statt Goldbarren oder Luxusartikeln stecken oft fragwürdige Produkte in den Boxen.
Der Hype um die „moderne Schatzsuche“
Anbieter von Mystery Boxen bewerben ihre Produkte als aufregendes Erlebnis. Die Versprechen reichen von hochwertigen Markenartikeln bis hin zu sensationellen Fundstücken wie Goldbarren. Dieser Trend wird durch Videos in sozialen Netzwerken angeheizt, in denen Influencer ihre Boxen auspacken und die Inhalte zur Schau stellen. Doch wie viel Wert steckt wirklich in den Paketen?
Die Stiftung Warentest hat nachgeschaut – und enttäuschende Ergebnisse geliefert. Unter den Testprodukten fanden sich eine faltbare Fußwanne, quietschbunte Hemden in unpraktischen Größen und ein Panda-Fotohalter. Das Fazit der Expertin Kirsten Schiekiera ist ernüchternd: „Jede Menge Zeug, das niemand braucht.“ Markenartikel sind die Ausnahme, viele Produkte wirken billig produziert.
Rückgabe: Welche Rechte haben Käufer?
Wer eine Mystery Box online kauft, hat zumindest ein gesetzliches Widerrufsrecht. Innerhalb von 14 Tagen kann die gesamte Bestellung zurückgeschickt werden – allerdings auf eigene Kosten. Einzelne Gegenstände, die nicht gefallen, können nicht separat zurückgegeben werden.
Anders sieht es bei beschädigten oder defekten Artikeln aus: Diese können auch einzeln reklamiert werden. Bei Automatenkäufen oder Boxen aus dem Laden haben Käufer jedoch nur dann Ansprüche, wenn der Inhalt beschädigt ist. „Rosinenpicken ist nicht möglich“, erklärt Schiekiera.
Fazit: Viel Lärm um wenig
Die Mystery Boxen halten in den meisten Fällen nicht, was sie versprechen. Statt wertvoller Überraschungen dominieren billige oder unbrauchbare Produkte. Wer dennoch den Nervenkitzel sucht, sollte sich bewusst sein, dass der finanzielle Verlust hoch sein kann – und die Rückgabe nicht immer einfach ist.
Weitere Details zu den getesteten Boxen und den rechtlichen Tricks der Anbieter finden Sie in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest sowie auf www.test.de/mystery-boxen.
(Quelle: Stiftung Warentest)